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Mordversuch in Zug: Frau serviert Partner vergiftete Lachspasta

Mia Fasser
Mia Fasser

Region Zug,

Eine Frau aus Zug soll zweimal versucht haben, ihren Partner zu töten. Nun drohen ihr zehn Jahre Gefängnis sowie ein Landesverweis.

Gericht Urteil
Eine Frau wurde angeklagt, weil sie ihren Mann vergiften wollte. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine 50-jährige Frau soll zweimal versucht haben, ihren Partner zu töten.
  • Ihr drohen zehn Jahre Gefängnis und ein Landesverweis für 15 Jahre.
  • Ihr Partner stellt sich vor Gericht auf ihre Seite.

Eine in Zug lebende Griechin wird beschuldigt, zweimal versucht zu haben, ihren Partner umzubringen. Das Strafgericht in Zug bezeichnet die ganze Geschichte als «griechisches Drama».

Der Vorwurf der Zuger Staatsanwaltschaft: versuchter Mord. Nun hat das Strafgericht Zug eine Gefängnisstrafe und einen Landesverweis gegen die 50-jährige Frau ausgesprochen.

Das Paar lebte in einer toxischen Beziehung

Die Beziehung des Paares begann 2014. Seit dem Herbst 2021 lebten die Griechin und ihr britischer Partner zusammen in der Schweiz.

Im Jahr 2023 zogen sie auf einen Campingplatz im Kanton Zug, wie «Zentralplus» berichtet.

Während des Prozesses im vergangenen Dezember wurde deutlich gemacht, dass ihre Beziehung toxisch war: Der 50-jährige Mann soll seine Partnerin bedroht und misshandelt haben.

Die zwei Tötungsversuche

Im Herbst 2023 griff die verzweifelte Frau schliesslich zur drastischeren Massnahmen: Sie kochte Pasta für ihren Partner und mischte 25 Gramm Rattengift in die Sauce.

Ihr Plan scheiterte jedoch, als ihr Partner aufgrund des bitteren Geschmacks nur einen Bissen ass.

Ende September griff sie ihren schlafenden Partner mit einem Hand-Sappie – ein Werkzeug ähnlich einer Axt – an. Sie schlug mindestens 20 Mal auf seinen Kopf und Oberkörper ein, was zu mehreren Verletzungen und einem gebrochenen Arm führte.

Dramatisches Gerichtsverfahren

Vor Gericht gab die Angeklagte beide Taten zu, beteuerte jedoch, dass sie nicht die Absicht hatte, ihren Partner zu töten. Sie wollte ihn nur lahmlegen, damit er ihr endlich zuhören würde.

Gericht Verhandlung
Während der Verhandlung stellt sich der Partner der Angeklagten auf ihre Seite. (Symbolbild) - keystone

Ihr Anwalt argumentierte auch, dass einige ihrer Aussagen während der Befragung nicht verwertbar seien. Grund dafür: Für eine Aussage sei sie psychisch nicht in der Lage gewesen. Zudem sei ihr zu Beginn kein griechischer Dolmetscher zur Seite gestanden.

«Zentralplus» berichtet, dass sich das Opfer, also ihr Partner, vor Gericht überraschenderweise auf ihre Seite stellte. Er zog seine Klage zurück und hoffte darauf, dass seine Partnerin nicht bestraft werden würde.

Strafgericht glaubt der Angeklagten nicht

Trotzdem glaubt das Zuger Strafgericht der Angeklagten aufgrund von widersprüchlichen Aussagen nicht.

Zudem akzeptieren sie die Begründung nicht, warum ihre Aussagen nicht verwertbar wären. Bei der Einvernahme liessen die «Qualität und Quantität» ihrer Aussagen darauf schliessen, dass sie in guter Verfassung war.

Auch die englische Sprache schien sie ausreichend zu beherrschen.

Die Tötungsversuche waren geplant

Vor der Vergiftungsaktion habe die Frau vorher recherchiert, wie sie einen Menschen mit Rattengift töten könne.

Auch bei der Attacke mit dem Hand-Sappie geht das Strafgericht von einer Tötungsabsicht aus.

Zug Strafgericht
Das Zuger Strafgericht geht bei beiden Vorfällen von einer Tötungsabsicht aus. (Archivbild) - keystone

Die Frau hätte laut eigenen Aussagen bewusst kein Messer verwendet, da der Mann ihr dieses hätte entreissen können. Ein Hammer auch nicht, da dieser «nicht effektiv genug» sei.

Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Das Gericht verurteilte sie wegen versuchter vorsätzlicher Tötung und versuchten Mordes zu zehn Jahren Gefängnis sowie einem 15-jährigen Landesverweis.

Zusätzlich ordnete das Gericht eine ambulante Behandlung an, da die Frau unter einer schwergradigen Persönlichkeitsstörung mit Borderline-Muster. Zudem hat sie eine Alkoholsucht und Depressionen.

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Ausserdem muss sie Verfahrenskosten von rund 52'800 Franken und Anwaltskosten von rund 55'400 Franken zahlen. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da die Verteidigung Berufung eingelegt hat.

Die Angeklagte und ihr Partner seien wieder ein Paar. Mithilfe eines Pastors hätten sie wieder zusammengefunden und würden in Griechenland einen Neustart wagen wollen.

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