Nach Prämienhammer: Run auf billigere Krankenkassen geht schon los
Am Dienstag kam der Prämienhammer. Jetzt geht der Run auf billigere Krankenkassen los.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien steigen 2024 im Schnitt um 8,7 Prozent.
- Kunden haben noch bis Ende November Zeit, um die Grundversicherung zu wechseln.
- Dennoch sind schon jetzt mehrere Menschen an einer billigeren Krankenkasse interessiert.
Der Anstieg der Krankenkassenprämien für nächstes Jahr wird für viele Schweizerinnen und Schweizer schwierig zu stemmen. Das war schon in den Jahren zuvor so: Viele entscheiden sich dann für einen Kassen-Wechsel, um Geld zu sparen.
Seit Dienstag ist klar: 2024 steigen die Prämien im Schnitt um 8,7 Prozent. Das kündete Gesundheitsminister Alain Berset an.
Bis Ende Oktober müssen die Krankenkassen per Gesetz ihre Kundschaft über die Preisänderung informieren. Kunden haben dann bis Ende November Zeit zum wechseln.
«Es haben sich schon interessierte Personen gemeldet»
Es ist aber noch nicht einmal Oktober und einige informieren sich schon: Die Groupe Mutuel, die eine der preisgünstigeren Krankenkassen sein wird, hat deswegen eine «Extra-Hotline» errichtet.
«Es haben sich schon interessierte Personen für einen Wechsel zu uns gemeldet», sagt ein Mediensprecher zu Nau.ch.
Auch die Visana, die eigentlich nicht als günstige Kasse gilt, verzeichnet «eine Zunahme an Offerten-Anfragen». Ihre durchschnittliche Prämienentwicklung sei mit 6,5 Prozent «deutlich tiefer» als die generelle, begründet ein Mediensprecher.
Die KPT und Sanitas können ihrerseits noch keine Angaben machen. Dafür sei es noch zu früh, heisst es.
Prämienerhöhung bei Krankenkassen trifft unteren Mittelstand am heftigsten
Der Prämienschock trifft den unteren Mittelstand am heftigsten: Also Personen, die zu viel verdienen, um von Prämienverbilligungen zu profitieren. Davon betroffen sind viele Familien, die für mehrere Personen Prämien zahlen müssen.
Am stärksten steigen die Prämien mit 10,5 Prozent im Tessin, gefolgt von 10,1 in Appenzell-Ausserrhoden. In Innerrhoden beträgt die Erhöhung dagegen nur 6,5 Prozent.
Die höchsten Prämien gibt es in Basel-Stadt. Hier fällt die Erhöhung mit ebenfalls 6,5 Prozent jedoch kleiner aus – teuer wars schon vorher.