Nestlé-Chef will nicht ins Geschäft mit Tiermedikamenten einsteigen
Nestlé setzt weiterhin bei Tieren auf Futter und Zubehör. Ins Geschäft mit Medikamenten will man hier nicht einsteigen.
Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé steigt nicht ins Geschäft mit Medikamenten für Haustiere ein. Das sagte Konzernchef Ulf Mark Schneider laut einer Vorabmeldung in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Die Kernkompetenz von Nestlé liege in der Ernährung von Mensch und Tier. Die Tiermedizin sei ein ganz anderes Geschäftsfeld mit spezialisierten Unternehmen. «Da gilt für mich: Schuster, bleib bei deinen Leisten», sagte er.
Nestlé setzt mit Futter und Zubehör für Hunde und Katzen jährlich rund 19 Milliarden Franken um – mehr als mit Fertiggerichten und Mineralwasser zusammen. Zuletzt hatte die US-Biotechfirma Okava Pharmaceuticals mit einer Schlankheitsspritze für Haustiere für Aufsehen gesorgt, die ähnlich wirken soll wie die Präparate der Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly für Menschen. Der Markt für ein solches Medikament dürfte gross sein.
Tiermedizin kein Geschäftsfeld
Der Nestlé-Chef sagte der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» jedoch, er sehe für sein Unternehmen darin kein eigenes Geschäftsfeld. Auch die Gründung eigener Tierarztpraxen schloss er aus. Einer der schärfsten Konkurrenten von Nestlé auf dem Markt für Tiernahrung und -zubehör, der US-Konzern Mars, betreibt eigene Tierarztpraxen.
«Wir halten eine Minderheitsbeteiligung an einer Tierklinikkette», sagte Schneider. Daraus lerne Nestlé viel. «Aber wir betreiben die Kliniken nicht selbst, und das halte ich für sinnvoll.»