Rega fliegt fast jeden Tag Corona-Patienten aus Ferien heim
Eine Zwischenbilanz des Koordinierten Sanitätsdienstes zeigt: Die Hälfte der derzeit repatriierten Patienten litt am Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfang September wickelt die Rega Repatriierungsflüge ab.
- Seither betraf rund die Hälfte der Rückflüge Coronavirus-Patienten.
Aufgrund der angespannten Lage auf den Schweizer Intensivstationen wurde die Rega damit beauftragt, Verlegungsanträge der Assistance-Gesellschaften entgegenzunehmen.
Seit dem 9. September koordiniert darum die Rega potenzielle Rückfluge von Patienten aus dem Ausland mit Wohnsitz in der Schweiz. Betroffen sind sowohl Corona-Patienten als auch Patienten mit anderen medizinischen Problemen.
Nun zieht die Nationale Koordinationsstelle Intensivstationen eine erste Zwischenbilanz: Zwischen dem 9. und 14. September seien von den Assistance-Gesellschaften insgesamt 23 Intensiv-Patienten zur Verlegung angemeldet worden.
16 davon seien priorisiert behandelt worden, wie es in einer Mitteilung des Koordinierten Sanitätsdienstes heisst. Von diesen seien neun Patienten in die Schweiz zurückgebracht worden. Sieben Patienten warten derzeit im Ausland noch auf eine Rückführung in eine Schweizer Intensivstation.
Hälfte sind Corona-Patienten
Vier der Patienten seien unter anderem noch nicht transportfähig. Bei einer Person werde die Rückführung als nicht dringlich erachtet. Zwei der Betroffenen warteten in Balkanstaaten auf die Überführung in eine Schweizer Intensivstation. Die fünf anderen warten in anderen Ferienländern am Mittelmeer.
Brisant: Bei 52 Prozent, also rund der Hälfte der Anträge, handelte es sich um Corona-Patienten. Heisst: In fünf Tagen flog die Rega quasi täglich einen Corona-Patienten nach Hause in die Schweiz.
Die Koordinierungsstelle weist jedoch darauf hin, dass es sich dabei um eine Momentaufnahme handle. Neuansteckungen, schwere Krankheitsverläufe und Unfälle im Ausland könnten jederzeit zu neuen Repatriierungsgesuchen führen.
Die Rega als nationale Koordinationsstelle prüft alle Rückführungsanträge nach einheitlichen medizinischen Kriterien. Sie leitet die priorisierten Anfragen nach dem Wohnortprinzip an die kantonalen oder regionalen Aufnahmeverantwortlichen weiter. Ist kein Intensivbehandlungsplatz am Wohnort des Patienten verfügbar, übernimmt die Koordinationsstelle die Vermittlung von Plätzen auf nationaler Ebene.