Schulklassen sollen nur noch 14 Kinder haben
Während Corona waren die Gruppen, in denen Kinder lernten, oft kleiner. Eine Expertin sah darin Vorteile – und spricht sich für kleinere Klassen aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schulsozialarbeiterin fordert in den Schulen Klassen mit maximal 14 Kindern.
- Denn: So kommt Mobbing ihr zufolge weniger häufig vor.
- Zudem haben die Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit für die einzelnen Kinder.
Während der Pandemie war vieles anders – auch in den Schulen. Die Berner Schulsozialarbeiterin Sandra Geissler hat daraus Lehren gezogen.
Sie fordert nun langfristige Anpassungen. Konkret: In den Schulen sollen Klassengrössen von 14 Kindern nicht überschritten werden.
Sie erklärt in der «Berner Zeitung»: «Zu Zeiten von Corona hatten wir in der Schule deutlich weniger Konflikte und Mobbing, weil wir kleinere Gruppen hatten.»
Den Vorteil der kleineren Gruppen sieht sie in der Beziehung, die die Lehrpersonen mit den Kindern so besser aufbauen können.
«Man weiss, dass die Beziehungsgestaltung das Wichtigste am Lehrerberuf ist. Denn Kinder lernen vor allem in der Beziehung.»
In grossen Gruppen ist das laut Geissler nicht möglich. «Nur in einer Gruppe mit maximal 14 Schülerinnen und Schülern lässt sich zu jedem Kind eine Beziehung gestalten.»
Kantone klagen immer wieder über Lehrermangel
Laut der Zeitung sind im Kanton Bern aktuell jedoch Klassen mit bis zu 26 Schülerinnen und Schülern normal. Ein Umstand, den die Schulsozialarbeiterin kritisiert.
«Man verlangt von den Lehrpersonen trotzdem, allen Kindern mit ihren unterschiedlichen Biografien und Bedürfnissen gerecht zu werden. Das ist unmöglich», betont sie.
Es sei auch der Grund, warum die Kinder zu Heilpädagogen und anderen Spezialistinnen geschickt werden. «Und das bringt noch mehr Unruhe in die Klasse.»
Bekanntlich leidet die Branche seit Jahren immer wieder unter Lehrpersonenmangel – gerade in Bern. Ob sich die Forderung mit den kleinen Schulklassen umsetzen lässt, ist also fraglich.