Schweizer fürchten sich vor Fake News auf Social Media
Fast alle Schweizer nutzen soziale Medien. Die Gefahren beurteilen alle anders. Es gibt Geschlechter- aber auch Generationen-Unterschiede.
Das Wichtigste in Kürze
- 91 Prozent der 14- bis 74-jährigen Schweizer nutzen soziale Netzwerke.
- Drei Viertel der 14- bis 19-Jährigen halten Mobbing auf sozialen Medien für ein Problem.
Fast die ganze Schweizer Bevölkerung nutzt soziale Medien. Genau gesagt: 91 Prozent der 14- bis 74-Jährigen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschers Marketagent Schweiz, die Nau.ch vorliegt, hervor.
Und sie widerlegt gleich ein Klischee. Nicht nur die Jungen, selbst Erwachsene von 50- bis 74 Jahre nutzen soziale Netzwerke regelmässig.
Keine Plattform wird so häufig genutzt wie Whatsapp – trotz aller Kritik. 86 Prozent der Befragten gaben an, den Messenger-Dienst von Facebook zu nutzen. Youtube und Facebook selbst nutzen 68 Prozent der Schweizer.
Facebook bei Älteren beliebt
Bei Facebook gibt es, wie unlängst bekannt, einen markanten Generationen-Unterschied. Nur 23 Prozent der 14- bis 19-Jährigen nutzen die Plattform, bei den 50- bis 74-Jährigen sind es hingegen 70 Prozent.
Trotzdem muss sich Mark Zuckerberg nicht sorgen. Bei Instagram ist der Effekt umgekehrt. 90 Prozent der 14- bis 19-Jährigen nutzen die Foto-Plattform, bei den älteren Semestern sind es hingegen nur 38 Prozent.
Ohne Risiken sind die sozialen Medien bekanntlich nicht. Fast drei Viertel der Befragten sehen Fake News als Gefahr. Jacqueline Rütter von Marketagent Schweiz kommentiert: «Darin dürfte sich spiegeln, dass angesichts der Informationsflut das Bedürfnis nach verlässlichen Informationen gross ist.» Das sei sicherlich eine grosse Chance der klassischen Medien, ein Gegengewicht zu setzen.
Mobbing für Junge grosses Thema
Zwei Drittel halten auch Datensicherheit für ein grosses Problem, Mobbing und Drohungen ist für 61 Prozent der Befragten ein Thema. Hier gibt es einen Unterschied zwischen Geschlechtern. Frauen sehen darin häufiger ein Problem als Männer.
Rund drei Viertel der 14- bis 19-Jährigen sehen Mobbing auf sozialen Medien als Problem. Bei den 50- bis 74-Jährigen beurteilen das nur 56 Prozent der Befragten so.
Zwei Drittel Schweizer nutzen soziale Netzwerke, um mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben zu können. Ähnlich oft wird allerdings auch der Zeitvertreib als Grund genannt.
Insbesondere ältere Menschen nutzen die Netzwerke, um Kontakte aufrechtzuerhalten. Rütter kommentiert: «Dieser Aspekt dürfte durch die Corona-Krise noch wichtiger geworden sein.»