Schweizer Tierschutz fordert Verbot von Bleimunition
Für die Jagd soll künftig der Einsatz von Bleimunition verboten werden. Dies um die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Verbot von Bleimunition wird vom Schweizer Tierschutz gefordert.
- Die Bleirückstände im Fleisch der Tiere seien schädlich für Mensch und Tier.
Der Schweizer Tierschutz (STS) hat ein Verbot von Bleimunition bei der Jagd gefordert. Bleihaltiges Wildfleisch sei schädlich für die Gesundheit von Menschen sowie für Tiere wie Steinadler, welche Reste von Wildtieren fressen. Das teilte der STS am Donnerstag mit.
Die Organisation hat Wildfleischprodukte aus einheimischer Jagd auf ihren Bleigehalt untersucht. Bei 5 von 13 Produkten wurde eine Konzentration von über 0.05 mg/kg Blei gefunden.
Bleigrenzwert für Wildtiere ist nicht festgelegt
Für Wildfleisch ist kein spezifischer Bleigrenzwert festgelegt. Der Bund begrenzt den Bleiwert bei Fleisch von Rindern, Schafen, Schweinen und Geflügel jedoch auf höchstens 0,1 mg/kg. Dieser Wert sei bei zwei der untersuchten Wildfleischproben ums Zwei- und Vierfache überschritten worden, hiess es.
Die gefundenen Werte stellten für Erwachsene keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr dar. Allerdings sei Blei bereits in geringen Dosierungen schädlich für das Nervensystem von Mensch und Tier. Auch reichere es sich im Organismus an, so der Tierschutz.
Die Untersuchungen zeigen laut Tierschutz zudem, dass der Einsatz von bleihaltiger Munition immer noch verbreitet ist. Dies, obwohl für Kugelmunition Alternativen vorhanden wären.
Nationalrätin Martina Munz (SP/SH), die Mitglied des Vorstands des STS ist, hat das Anliegen auch in Form einer Motion eingereicht. Darin fordert sie, die Jagdverordnung so anzupassen, dass Bleimunition verboten wird. Der Bundesrat empfiehlt dem Parlament, die Motion anzunehmen.