Schweizer trauen Covid-App mehr als sozialen Netzwerken

Unbeliebt ist die Schweizer Covid-App nicht. Immerhin verzeichnet sie aktuell rund 1,4 Millionen Nutzer. Allerdings macht damit nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit.

Gerade in den sozialen Netzwerken wird von der App gewarnt. Häufig mit Argumenten, welche keinen Faktencheck bestehen.

Eine Umfrage des Vergleichsportals Comparis zeigt, dass viele Schweizer der App eigentlich vertrauen. Auf einer Skala von 1 (kein Vertrauen) bis 10 (maximales Vertrauen) liegt die Covid-App bei 5,9.

Damit vertrauen Schweizer der App zwar nicht so stark wie Banken (7) oder Behörden (6,8) aber mehr als Vergleichsportalen (5,3), Online-Shops (5) oder Busniess-Netzwerken (4,9). Verglichen mit sozialen Netzwerken (3,7) und Dating-Portalen (3,7) schneidet die Covid-App sogar viel besser aus.

«Es kommt der App sicher zugute, dass es sich hierbei um ein Swiss-Made-Produkt handelt und nicht um eine Erfindung ausländischer Datenkraken», kommentiert Jean-Claude Frick, Digital-Experte von Comparis.

Die Umfrage zeigt auch: Grundsätzlich trauen Menschen mit einem hohen Bildungsstand der App stärker als Personen mit mittlerer oder niedriger Bildung. «Die SwissCovid-App wird vor allem in den sozialen Medien negativ beurteilt. Das betrifft besonders Personen mit tieferer Bildung, die sich fast ausschliesslich auf diesen Kanälen informieren und ihre Meinung bilden», so Frick.

Wieso wird die App nicht mehr genutzt? «Das Hauptproblem bei der SwissCovid-App ist ganz klar der fehlende Anreiz, sich mit einer möglichen Ansteckung zu outen und in Quarantäne zu gehen.»