Stadt Zürich

Seniorin (74) bessert mit Drehorgel Rente auf – hohe Busse!

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Zürich,

Eveline Weggler ist Strassenmusikerin und 74 Jahre alt. Weil sie an einem Ort ohne Bewilligung spielte, steht sie nun im Konflikt mit den Zürcher Behörden.

Drehorgeln
Strassenmusik ohne Genehmigung: das kann in Zürich teuer werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Musizieren auf der Strasse kann in Zürich teuer werden.
  • Eveline Weggler spielte ohne Bewilligung auf dem Marktplatz in Oerlikon.
  • Jetzt wurde die Rentnerin vom Gericht zu einer hohen Busse verurteilt.

Eveline Weggler, eine 74-jährige Strassenkünstlerin mit Drehorgel, gerät immer wieder mit den Behörden in Konflikt.

Im Juni 2023 spielte Weggler ohne Bewilligung auf dem Marktplatz in Zürich-Oerlikon. Sie wollte so ihre Rente aufbessern.

Zweimal wies die Polizei sie daraufhin ab und erstattete Anzeige. Ein Jahr später belegte das Stadtrichteramt Zürich Weggler mit einer Busse von 500 Franken und weiteren Gebühren von 430 Franken.

Weggler zog das Urteil laut dem «Tagesanzeiger» nun an das Bezirksgericht Zürich weiter. Dort bat sie die Richterin um Nachsicht: «Erlassen Sie mir wenigstens die Gebühren.»

Doch die Richterin bestätigte den Strafbefehl und legte ihr zusätzlich 650 Franken Gebühren auf.

Seniorin fühlt sich diskriminiert

Weggler fühlt sich diskriminiert. «Nirgends sonst geht man so mit Strassenmusikerinnen um wie in Zürich», sagte sie im «Tagesanzeiger». Während Verkäuferinnen und Verkäufer von «Surprise» an den besten Plätzen stehen dürfen, sind ihr bessere Orte verwehrt.

«Wir dürfen nur an menschenleeren Orten musizieren, wo wir kaum etwas verdienen», klagte sie.

Findest du Strassenmusiker sollten mehr Plätze zum Spielen haben?

Weggler ist überzeugt, dass sie an belebteren Orten mehr verdienen könnte. Dort wird sie weiterhin spielen und die Gebühren ignorieren. «Ich kann sie nicht zahlen», sagte sie.

Ihre nächsten Auftritte plant sie am Weihnachtsmarkt in Einsiedeln SZ, wo die Menschen Freude an ihrer Musik haben.

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Kommentare

User #6541 (nicht angemeldet)

besonders von einer RichterIN hätte ich erwartet, dass sie nicht bloss Recht nach dem Gesetz spricht, sondern für GERECHTIGKEIT für diese Frau, der man im Leben schon so übel mitgespielt hat, sorgt! Es ist mir schon klar, dass Recht und Gerechtigkeit zweierlei Paar Schuhe sind, wofür wollen wir stehen? Livogreif

User #2585 (nicht angemeldet)

Einige Leute können einfach anderen Menschen straflos aus der Miete kündigen, um mehr Geld zu erzielen, während andere bestraft werden, weil sie versuchen, andere Menschen (in diesem Fall durch Musik) zufrieden zu machen. Und wir reden über Diktatur in Russland oder China…

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