SRG-Direktorin Wille verteidigt Sport- und Unterhaltungsangebot
SRG-Chefin Wille verteidigt das Sport- und Unterhaltungsangebot. Es sei schwierig, nur mit Informationssendungen das Publikum zu erreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- SRG-Chefin Wille verteidigt das Sport- und Unterhaltungsangebot.
- Bei den Olympischen Spielen habe man bei den Jungen einen Marktanteil von 40% erreicht.
- Wille sagt auch, es brauche eine starke SRG und starke Private.
SRG-Direktorin Susanne Wille hat in einem Interview das Sport- und Unterhaltungsangebot ihres Medienhauses verteidigt. Diese Sparten seien wichtig, denn auch mit Unterhaltung könne man informieren und Sport bringe die Menschen zusammen.
So hätten die Olympischen Spiele beim jüngeren Publikum einen Marktanteil von über 40 Prozent erreicht, sagte Wille der «Sonntagszeitung». Und die Berichterstattung über Fussball oder Ski sorge dafür, dass auch andere Sportarten mehr Aufmerksamkeit erhielten. An Tagen mit einer Fussball- oder Skiübertragung schalteten fast 70 Prozent mehr Menschen auch beim Breitensport ein.
Es sei schwierig, nur mit Informationssendungen das breite Publikum zu erreichen. Doch die SRG erhalte ab 2029 eine neue Konzession. Diese Fragen müssten dann im Rahmen der Verhandlungen geklärt werden.
Die Gebührensenkung von 335 auf 300 Franken bis 2029 hingegen sei «beschlossene Sache». Wille bezeichnete den Bundesratsentscheid als «unternehmerischen Auftrag». Sie wolle mit dem neuen Finanzrahmen eine gute, starke SRG bauen.
83 Prozent der Schweizer nutzen wöchentlich ein SRG-Angebot
Grundsätzlich gebe es noch viele offene Fragen, wie das Sparprogramm in Höhe von 270 Millionen Franken umgesetzt werden könnte. Der Betrag entspräche 1000 Vollzeitstellen. Zurzeit wäre es aber unseriös, sich auf eine Stellenzahl festzulegen, sagte Wille.
Sie versuchten natürlich, Lösungen zu finden, die weniger Abbau zur Folge hätten. Nur schon durch die UKW-Abschaltung könnten 15 Millionen Franken eingespart werden. Denkbar wäre auch die Zusammenlegung von IT-Leistungen.
Im Hinblick auf die Halbierungsinitiative «200 Franken sind genug» sagte Wille, 83 Prozent der Bevölkerung nutzten wöchentlich ein SRG-Angebot, bei den Jungen die Hälfte. Das sei die stärkste Antwort.
Sie sei sich sicher, dass es die SRG auch in Zeiten von Streaming-Anbietern weiterhin brauche, weil ihre Programme Geschichten aus der Schweiz erzählten. Und weil die Menschen vermehrt zeitversetzt und digital konsumierten, seien sie dabei, eine neue zentrale Plattform aufzubauen.
Wille zeigte sich auch überzeugt, dass für einen starken Medienplatz Schweiz sowohl die SRG als auch die privaten Anbieter notwendig seien. Die SRG sei auf starke Private angewiesen. Und wenn die SRG geschwächt würde, flösse das Geld stattdessen an die grossen amerikanischen Techkonzerne.