Städter überrennen Beizen – Tische nur schwer zu bekommen

Felix Müller
Felix Müller

Zürich,

Die Gastronomie ächzt weiter unter gravierendem Personalmangel. In Stadtnähe steigt aber die Nachfrage nach Restaurants. Auf einen Tisch wartet man darum lange.

Beiz
Besonders in Städten wie Zürich ist es am Wochenende schwierig, spontan einen guten Tisch zu bekommen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Drittel aller Schweizer Gastronomiebetriebe sind aktuell unterbesetzt.
  • Der Personalmangel trifft auf eine steigende Nachfrage nach Abendessen im Restaurant.
  • Das Resultat: In Stadtnähe wartet man drei bis vier Wochen auf einen Tisch.

Die Gastronomie leidet seit der Pandemie stark unter dem Personalmangel. Gleichzeitig steigt aber insbesondere in der Stadt die Nachfrage nach Restaurants. Aktuell wartet man an einer guten Adresse, speziell am Wochenende, locker drei bis vier Wochen auf einen Tisch.

Das zeigt eine Umfrage von Nau.ch im Grossraum Zürich. Auf Anfrage bestätigt auch Gastrosuisse: «Seit Jahren lässt sich der Trend beobachten, dass der Ausser-Haus-Konsum in den Städten wächst.» Dies dürfte mit dem veränderten Freizeitverhalten und der gestiegenen Mobilität zusammenhängen.

Die steigende Nachfrage trifft aber auf beschnittene Verfügbarkeiten: Knapp zwei Drittel der gastgewerblichen Betriebe sind gemäss einer Mitgliederumfrage personell unterbesetzt. «37 Prozent dieser Betriebe reduzierten die täglichen Öffnungszeiten, jeder vierte Betrieb reduziert zudem das Angebot oder hat an weniger Tagen als üblich geöffnet», so Gastrosuisse.

Gerade in Stadtnähe kann es darum aktuell schwierig sein, ein Nachtessen im Lieblingsrestaurant zu planen. «Am Wochenende ist es im Vergleich zu früher schwerer, spontan einen Tisch zu bekommen», schreibt zum Beispiel das beliebte Restaurant Buech in Herrliberg ZH. Freitags und samstags sei man bis zu drei Wochen im Voraus ausgebucht.

Ähnlich tönt es im Nobel-Italiener Antiquario an der Freiestrasse. Man müsse auch bei ihm heute spürbar länger auf einen Tisch warten als früher, so der Gastronom Marco Giuliani auf Anfrage. Hauptgrund dafür sei die grössere Nachfrage.

Wie wärs mit einem Znacht im Grünen?

Während die Gastronomie in den Städten boomt, haben Betriebe auf dem Land chronisch zu wenige Gäste. Im letzten Jahr haben schweizweit 1960 Gastrobetriebe dichtgemacht, dabei ist ein deutlicher Land-Stadt-Graben zu beobachten.

Wie oft essen Sie auswärts in einem Restaurant?

Gemäss dem Bundesamt für Statistik nimmt die Restaurant-Dichte besonders in ländlichen, zentral gelegenen Gebieten und in Gemeinden mit unter 2000 Einwohnern seit Jahren ab.

Wer sich also kurzfristig auswärts bekochen lassen und gleichzeitig das Gewerbe unterstützen will, ist jenseits der Stadtgrenze besser bedient.

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Kommentare

User #2196 (nicht angemeldet)

Überfordere dies Redaktoren bitte nicht.

User #6479 (nicht angemeldet)

lass mal überlegen wieso es überhaubt so vielen gekündet worden ist. Richtig, sie haben sich ja freiwillig däfür entschieden um die Restaurant besitzer zu entlassten, die Freiwillig ihren Betrieb über längeren zeitraum schliessten.

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