Die Fluggesellschaft Swiss plant einen massiven Stellenabbau. Die Flotte wird verkleinert, weswegen 780 Jobs gestrichen werden sollen.
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Ein Airbus A220-300 der Swiss rollt zum Terminal B am Flughafen Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss plant eine «Restrukturierung» und streicht bis zu 780 Stellen.
  • Zudem wird die Flotte um 15 Prozent verkleinert.
  • Durch die Massnahmen sollen insgesamt rund 500 Millionen Franken eingespart werden.
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Bei der Swiss sollen bis zu 780 Stellen gestrichen werden, die Flotte wird gegenüber 2019 um 15 Prozent verkleinert. Dies schreibt die Swiss in einer Medienmitteilung von Donnerstagmorgen.

Durch die Massnahmen sollen insgesamt rund 500 Millionen Franken eingespart werden. Die beabsichtigte Verkleinerung der Flotte und die Einleitung weiterer Massnahmen würden sich auch auf die Grösse des Personalbestands auswirken. Der Stellenabbau habe eine Reduktion von insgesamt rund 1'700 Vollzeitstellen zur Folge, was einem Minus von über 20 Prozent entspräche. Dies unter Berücksichtigung des seit 2020 eingeleiteten Stellenabbaus über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation.

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Die Fluggesellschaft Swiss streicht 780 Stellen und verkleinert die Flotte, um Geld einzusparen. - Keystone

Der Personalabbau sorgt für Kritik. «Die SP verurteilt die Massentlassung bei der Swiss scharf», schreiben die Sozialdemokraten in einem Communiqué. Dass die Fluggesellschaft zuerst Finanzhilfe erhalten, dann Boni ausgezahlt habe und jetzt Angestellte entlasse, zeuge von «fehlender Solidarität». «Es darf nicht sein, dass die Krise auf dem Buckel der Angestellten ausgetragen wird», so die Partei.

Guy Parmelin bedauert Stellenabbau

Bis Ende 2021 werde die Swiss mehr als 1'000 Vollzeitstellen durch natürliche Fluktuation und freiwillige Massnahmen abgebaut haben. Ein weiterer Personalabbau sei voraussichtlich dennoch nicht zu vermeiden, heisst es weiter.

Im Rahmen der nun beabsichtigten Redimensionierung könnten bis zu 780 Mitarbeitende (650 Vollzeitstellen) betroffen sein. Davon rund 200 beim Bodenpersonal, 60 in der Technik, 400 beim Kabinenpersonal und 120 im Cockpit. Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet.

Bundespräsident Guy Parmelin äusserte sich über Mittag zur Mitteilung von Swiss. Er bedaure die Entscheidung der Fluggesellschaft zutiefst. «Die Eidgenossenschaft und die betroffenen Behörden tun alles, um die Effekte zu lindern», schrieb der Wirtschaftsminister auf Twitter.

Swiss soll Strategie nochmals überdenken

Auf der Kurz- und Mittelstrecke würde sich die Anzahl Flugzeuge von 69 auf 59 reduzieren. Dies aufgrund der Ausflottung von Maschinen der Airbus A320-Familie und der Reduktion im Wetlease-Bereich. Im Langstreckenbereich beabsichtigt Swiss die Flotte von 31 auf 26 Flugzeuge zu verkleinern. Dabei würden fünf Flugzeuge aus der Airbus-Familie ausser Betrieb genommen werden.

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Swiss Stellenabbau: Die Gewerkschaft VPOD möchte, dass die Airline ihre Strategie nochmals überprüft. - Keystone

Die Gewerkschaft VPOD will, dass die Swiss ihre risikoreiche Strategie nochmals überdenkt. Aktuelle Studien zeigten positive Szenarien für den Luftverkehr. Bereits Ende 2021 könnte ein ähnliches Niveau im Luftverkehr wie vor der Krise erreicht werden, heisst es von der Gewerkschaft.

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