SVP-Heer will in Crypto-Skandal ermitteln
Am Mittwochabend widmete die SRF-«Rundschau» der Crypto-Affäre eine Sondersendung. SVP-Mann Heer informierte darin, dass er Anhörungen dazu beginnen will.
Das Wichtigste in Kürze
- 40 Jahre lang hat die «Crypto AG» im Auftrag der CIA gefälschte Chiffriergeräte verkauft.
- Am Mittwochabend widmete die SRF-«Rundschau» dem Skandal eine Sondersendung.
Die «Crypto AG» aus dem Kanton Zug hat im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA über 40 Jahre lang gefälschte Chiffriergeräte verkauft.
Die Geräte zur Verschlüsselung von Kommunikation hatten eine Hintertür für die Amerikaner und den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) eingebaut. So konnten die Geheimdienste jahrzehntelang die verschlüsselte Kommunikation anderer Regierungen mitlesen.
Vergangenes Jahr wurden dem «ZDF» und der «Washington Post» rund 280 Seiten Akten zum Fall Crypto zugespielt. Die Unterlagen, heute als «Cryptoleaks» bekannt, seien echt und würden von der CIA und dem BND stammen.
Die SRF-«Rundschau» widmete der Geschichte am Mittwochabend eine Sondersendung. In der Sendung liess SVP-Nationalrat Alfred Heer verlauten, dass die Geschäftsprüfungsdelegation Anhörungen zu der Affäre starten werde.
Von den Anhörungen werden auch alt Bundesräte und Leute aus dem Nachrichtendienst nicht verschont bleiben, so Heer in der Sendung. «Sie sind verpflichtet, alles offenzulegen.»
Crypto Leaks: Was wusste Kaspar Villiger?
Ziemlich sicher verhört wird auch alt Bundesrat Kaspar Villiger. Laut der «Rundschau» wusste der damalige Verteidigungsminister, dass die Crypto den beiden Geheimdiensten gehörte.
«Villiger wusste, wem das Unternehmen gehörte und fühlte sich moralisch verpflichtet, dies offenzulegen», so die CIA. Doch er habe nichts unternommen: «Offensichtlich hat er den Mund gehalten», heisst es in einem Papier weiter
Der FDP-Mann wehrt sich gegen den Vorwurf: «Ich war in diese nachrichtendienstliche Operation nicht eingeweiht», schreibt er auf Anfrage des «Blick».