SVP-Politiker schlägt Alarm: «Dem Bodensee gehen die Fische aus»
Die Fischpopulation im Bodensee ist angeschlagen. Der Vorstoss eines SVP-Politikers sorgt für Diskussionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fischpopulation im Bodensee geht es derzeit nicht so gut.
- Invasive Muscheln, Kormorane oder der Klimawandel haben Auswirkungen auf den Bestand.
- Ein SVP-Politiker verlangt nun umstrittene Massnahmen.
Die Fischbestände im Bodensee sind gefährdet, insbesondere die Felchen haben stark abgenommen. Seit 2023 herrscht nun ein dreijähriges Fangverbot, um dem gewaltigen Fangeinbruch von 80 Prozent entgegenzuwirken.
Mit der invasiven Quaggamuschel teilen sich die Felchen eine Nahrungsgrundlage: das im See vorkommende Plankton. Nicht nur im Wasser gibt es für die Fische Gefahren, sondern auch aus der Luft. Der Kormoran stellt für die Felchen ebenfalls ein Problem dar.
Grenzübergreifende Lösung
Sandro Wasserfallen, St. Galler SVP-Kantonsrat, fordert nun eine einschlägige Vorgehensweise zur Problembekämpfung. Das müsse nach Aussage des Goldachers länderübergreifend geschehen, wie «FM1Today» berichtet.
«Dem Bodensee gehen die Fische aus», schreibt Wasserfallen in einem Vorstoss und sieht Erfolg nur bei enger Zusammenarbeit der Schweiz mit Deutschland und Österreich. Seine Forderungen sind identisch mit denen von Fischereiverbänden und nach wie vor umstritten.
«Effektives Kormoranmanagement»: Macht das Sinn?
Wasserfallen hat sich für ein «effektives Kormoranmanagement» ausgesprochen. Die Tiere stehen unter hohem Schutzstatus und dürfen zur Bestandsreduktion nicht geschossen werden.
Bei Vogelschutzverbänden sorgt das für Empörung, da es keinen ersichtlichen Zusammenhang gibt. Laut Vogelwarte Sempach fehlt der «Nachweis eines Schadens oder einer Gefährdung der Fischbestände durch die Vögel».
Erhöhung des Phosphorwerts im Bodensee umstritten
Nicht weniger umstritten ist Wasserfallens Forderung nach einem höheren Phosphorwert im Bodensee.
Mit der höheren Wassertemperatur infolge des Klimawandels bleibt die natürliche Vermischung der Wasserschichten im See aus. Eine Erhöhung des Phosphors kann so zu einer noch ernsteren Lage führen. Anstatt das Problem zu lösen, wie «FM1Today» berichtet.
Die St. Galler Regierung hat sich auf den Vorstoss von Wasserfallen bisher noch nicht geäussert.