SVP-Präsident Chiesa stellt Auswahl an Kandidaten in Aussicht
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP muss nach dem Abgang von Ueli Maurer einen neuen Bundesrat finden.
- Parteipräsident Marco Chiesa stellt dabei eine Auswahl an Kandidaten in Aussicht.
- Ein Einer-Ticket sei eher unwahrscheinlich, so der Tessiner.
«Ich denke, es wird wahrscheinlich eine Auswahl geben und kein Einer-Ticket», sagte er dem «Sonntagsblick». Letztlich entscheide dies aber die Fraktion, sagte der 47-jährige Parteichef und Ständerat aus dem Tessin in dem Interview.
Was die Herkunft der Maurer-Nachfolge angeht, so war für Chiesa klar: «Sicher ist einzig: der Kandidat oder die Kandidatin wird aus der Deutschschweiz kommen.»
Kandidatur aus Zürich wahrscheinlich?
Der SVP-Präsident rechnete mit einer Kandidatur aus dem Kanton Zürich. Er könne sich vorstellen, dass die Kantonalpartei aus dem wirtschaftlich wichtigen und bevölkerungsreichsten Kanton eine Kandidatur lancieren werde, sagte er.
Auch aus Bern hielt Chiesa eine Kandidatur für möglich, wo sich zuletzt Albert Rösti als einer der Favoriten eine Kandidatur überlegte. Dass dann mit Rösti und der amtierenden Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) gleich zwei Bundesräte aus Bern kommen würden, wäre für Chiesa kein Problem: «Es wäre nicht das erste Mal, dass zwei Vertreter aus demselben Kanton im Bundesrat sind.»
Keine Partei bestreitet Anspruch
SVP-Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer hatte am Freitag nach 14 Jahren seinen Rücktritt per Ende Jahr angekündigt. Der Anspruch der SVP auf den Sitz wurde bislang von keiner Partei bestritten. Die Grünen teilten indes mit, eine Kampfkandidatur zur prüfen.
Die SVP-Kantonalsektionen können bis am 21. Oktober Bewerbungen für die Nachfolge bei einer Findungskommission einreichen. Die Nomination der SVP-Bundesratskandidierenden erfolgt voraussichtlich an der Fraktionssitzung am 18. November. Die Wahl der neuen Bundesrätin oder des neuen Bundesrats findet während der Wintersession der Eidgenössischen Räte am 7. Dezember statt.