SVP Schwyz hält an Parteiausschluss wegen «Dolf»-Post fest
Mit «Onkel Dolf» habe er nicht Hitler, sondern einen Journalisten gemeint, verteidigt sich der Vize-Präsident der SVP Wägital. Die SVP Schwyz glaubt ihm nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schwyzer SVPler schrieb auf Facebook, es brauche in Deutschland einen neuen «Dolf».
- Die SVP Schwyz kündigte daraufhin an, ihn aus der Partei zu werfen.
- Die SVP Wägital will ihn jedoch nicht hinauswerfen. Für die SVP Schwyz «ein No-Go».
«Das Einzige, was wieder nach Deutschland gehört, ist ein neuer Onkel Dolf.» Mit diesem Satz bugsierte sich Manuel Züger, Vizepräsident der SVP Wägital SZ, ins Abseits. Für die SVP Schwyz ist diese Anspielung auf Adolf Hilter völlig inakzeptabel. Sie hatte am Samstag deshalb angekündigt, Züger aus der Partei auszuschliessen, sollte er nicht selber zurücktreten.
Doch nun stellt sich die Ortspartei Wägital hinter ihren Vize-Präsidenten. Züger habe mit «Dolf» nicht Adolf Hitler gemeint, sondern den deutschen Journalisten und Politikwissenschaftler Dolf Sternberger. Züger bleibe somit Parteimitglied. Die Kantonalpartei könne ihn rechtlich gesehen nicht einfach so ausschliessen, teilt die SVP Wägital mit.
Kantonalpartei ist empört
«We ar not amused, das finde ich gar nicht gut», sagt der Schwyzer SVP-Kantonalpräsident Roland Lutz auf Anfrage. Er glaubt der Erklärung der SVP Wägital nicht. Das Argument, dass Manuel Züger gar nicht Adolf Hitler, sondern einen anderen «Dolf» gemeint habe, «ist für jeden als hanebüchen erkennbar», betont Lutz.
Der Präsident der SVP Schwyz hält am geplanten Parteiausschluss fest. Dass die SVP Wägital sich hinter Manuel Züger stelle, sei «ein No-Go». Zwar sei es formal korrekt, dass der Ausschluss Zügers von der SVP Wägital ausgeführt werden müsste. Dennoch werde er mit der Ortspartei das Gespräch suchen, um den Ausschluss vollziehen zu können, so Lutz.
Züger kommentierte mit seinem Wunsch eines «Dolf» für Deutschland einen Artikel der Berliner Morgenpost mit dem Titel «Der Islam gehört zu Deutschland». Auf seinem inzwischen gelöschten Facebook-Profil waren unter anderem Bilder von Adolf Hitler zu finden.