SVP: Warum Erich von Siebenthal dem CO2-Gesetz zustimmte
Im Nationalrat zeigte die SVP dem CO2-Gesetz fast geschlossen die rote Karte. Einer wich ab und stand hinter dem Entwurf: Bergbauer Erich von Siebenthal.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP verwarf die vom Nationalrat angenommene CO2-Gesetzesrevision fast unisono.
- Es gab einen einzigen Abweichler in den Reihen der Sünneli-Partei: Erich von Siebenthal.
- Der 61-Jährige unterstützte als Bergbauer und Vertreter der Holzwirtschaft das Gesetz.
Es war schlussendlich ein überaus deutlicher Entscheid. Mit 135 zu 59 Stimmen bei einer Enthaltung hiess der Nationalrat am Mittwoch nach 13-stündiger Debatte das CO2-Gesetz gut.
Die Neinstimmen kamen vorwiegend aus dem bürgerlichen Lager. Die SVP-Fraktion war bis auf eine Ausnahme gegen das Bundesgesetz über die Verminderung von Treibhausgasemissionen, wie es korrekt heisst.
Der Abweichler ist ein Bergler aus dem Berner Oberland. Erich von Siebenthal bestreitet für die SVP seine vierte Legislatur. Von Haus aus Bergbauer vertritt er in der grossen Kammer insbesondere die Interessen der Holzwirtschaft. Von Siebenthal ist Präsident der Bernischen Waldbesitzer.
Mit Fraktionschef der SVP abgesprochen
Im Gespräch mit Nau.ch untermauert der 61-Jährige, dass es ihm mit dem Ja zum CO2-Gesetz primär um seine Kernthemen ging. «Das Klima setzt dem Wald zu.» Dafür könne auch die kleine Schweiz die Verantwortung nicht einfach abschieben.
Mehrfach betont von Siebenthal, dass er sein Vorgehen zuvor mit Fraktionschef Thomas Aeschi abgesprochen habe. «Er wusste, dass ich den Entwurf annehmen werde.» Böses Blut habe es deswegen nicht gegeben.
Wahrscheinlich auch, weil von Siebenthal mit seinem Alleingang weit davon entfernt war, das Zünglein an der Waage zu spielen. Zu klar war das Resultat zum Nachteil der SVP.