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Swissmedic: «Der illegale Markt passt sich schnell Gerüchten an»

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Bern,

Das Wurmmittel Ivermectin ist nun auf dem obersten Platz der illegalen Einfuhren von Arzneimitteln gegen Covid-19.

Ivermectin Coronavirus
93 Prozent der seit Mai beschlagnahmten Sendungen von Medikamenten gegen Covid-19 enthielten das Wurmmittel Ivermectin. - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Das Wichtigste in Kürze

  • Zurzeit steht das Wurmmittel Ivermectin oben auf der Rangliste der illegalen Medikamente.
  • Der Schwarzmarkt passt sich schnell den Gerüchten in den Medien an.

Der illegale Medikamentenmarkt passt sich schnell Gerüchten in den Medien an: Nach Chloroquin und Hydrochloroquin im letzten Jahr steht nun das Wurmmittel Ivermectin zuoberst bei den illegalen Medikamenten gegen Covid-19.

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Das Logo der Aufsichtsbehörde Swissmedic. - Keystone

Insgesamt seien von Mai bis Oktober 55 illegale Sendungen mit 14'500 Einheiten von Arzneimitteln gegen das Coronavirus entdeckt worden. Dies teilte das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Der illegale Medikamentenmarkt ist sehr beeinflussbar

Die Medikamente seien von Privatpersonen im Ausland bestellt und illegal eingeführt worden. 93 Prozent dieser Sendungen enthielten demnach Ivermectin, ein Medikament, das in einigen Ländern gegen Fadenwürmer, Krätzmilben oder Läuse eingesetzt wird. In der Schweiz ist das Produkt nur für Tiere zugelassen.

antidepressivum
Das Antidepressivum Fluvoxamin wirkt auch entzündungshemmend. - Pixabay

Wie schnell der illegale Medikamentenmarkt auf Berichte reagiert, zeigt sich am Beispiel des Antidepressivums Fluvoxamin: Das Antidepressivum wurde in den Schweizer Medien in Zusammenhang mit Corona erwähnt. Kurz daraufhin habe der Zoll letzte Woche bereits einen ersten Import dieses Mittels abgefangen, so Swissmedic.

Angst vor der Krankheit wird ausgenutzt

Von 4'000 illegalen Arzneimittelimporten seit Mai haben die Einfuhren von angeblichen Medikamenten gegen Corona zwar keinen grossen Einfluss. Trotzdem warnte Swissmedic am Dienstag vor dem Kauf von nicht zugelassenen Medikamenten gegen eine Covid-19-Infektion im Internet.

Unseriöse Anbieter nutzten die Angst vor der Krankheit aus, um illegale Arzneimittel per Inserat, Werbe-E-Mails oder auf Sozialen Medien anzupreisen. Dazu gehöre auch Ivermectin. Aktuell lägen Swissmedic «keine wissenschaftlichen Belege vor, dass das Mittel eine Covid-19-Erkrankung zuverlässig verhindern oder heilen» könnte. Im Gegenteil: Wer Ivermectin unkontrolliert einnehme, gefährde seine Gesundheit.

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