Travail Suisse: Ja zu «Ehe für alle» und 99-Prozent-Initiative
Der Dachverband der Arbeitnehmenden stimmt die Ja-Parole zu zwei Initiativen an. Einmal für die «Ehe für alle» und einmal für die 99-Prozent-Initiative.
Das Wichtigste in Kürze
- Travail.Suisse befürwortet die «Ehe für alle» und die 99-Prozent-Initiative.
- Nur die Ehe erlaube eine echte Gleichstellung, so der Dachverband der Arbeitnehmenden.
- Die zweite Initiative unterstützt der Verband bereits seit der Unterschriftensammlung.
Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, hat die Ja-Parole zur «Ehe für alle» gefasst. Unterstützt wird auch die 99-Prozent-Initiative der Jungsozialistinnen und -sozialisten (Juso).
Mit dem Ja zur «Ehe für alle» will Travail.Suisse dabei helfen, die Ungleichbehandlung von heterosexuellen und homosexuellen Paaren zu beseitigen.
Besserer Schutz für gemeinsame Kinder
Nur die Ehe erlaube eine echte Gleichstellung, schreibt Travail.Suisse in einer Mitteilung von Dienstag. Sie ermögliche die gemeinsame Adoption von Kindern, den Zugang zur Samenspende für verheirate Frauenpaare, die erleichterte Einbürgerung, sowie eine Witwenrente. Ausserdem garantiere sie einen besseren Schutz der gemeinsamen Kinder, indem die Elternschaft des nicht-biologischen Elternteils ab Geburt anerkannt wird.
Die 99-Prozent-Initiative unterstützt Travail.Suisse bereits seit der Unterschriftensammlung. Die Einkommens- und Vermögensschere zwischen den Reichsten und dem Rest der Bevölkerung werde immer grösser, begründet der Dachverband seine Haltung.
Es sei nicht gerecht, dass die Besteuerung von Kapitaleinkommen gegenüber der Besteuerung von Arbeitseinkommen privilegiert wird. Das Geld müsse daher denen zurückzugeben werden, «die es erarbeitet haben».
Abstimmung im September
Die Initiative der Juso verlangt, dass Kapitaleinkommen wie Zinsen, Mieterträge oder Dividenden zu 150 Prozent besteuert werden. Bis zu einem bestimmten Schwellenbetrag zu 100 Prozent.
Die Mehreinnahmen sollen dazu verwendet werden, die Einkommenssteuern für Personen mit tiefen und mittleren Löhnen zu senken. Ebenfalls unterstützt werden können mit den Mehreinnahmen Leistungen der sozialen Wohlfahrt wie Familienleistungen, Bildung und Gesundheit.
Zur Abstimmung kommen die beiden Vorlagen am 26. September.