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UBS streicht Credit-Suisse-Marke: Das bedeutet es für die Kunden

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Zürich,

Die UBS gibt bekannt, dass sie die Credit Suisse komplett integrieren und so die CS-Marke verschwinden wird. Experten erklären, was das für CS-Kunden bedeutet.

UBS Credit Suisse
Die schrittweise Überführung der Credit Suisse in die UBS soll bis zum Jahr 2025 abgeschlossen werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor knapp einem halben Jahr hat die UBS die Credit Suisse übernommen.
  • Heute hat die UBS bekannt gegeben, dass die Marke Credit Suisse verschwinden wird.
  • Laut Bankenexperten darf die UBS die Vertragskonditionen von CS-Kunden anpassen.

Knapp ein halbes Jahr nach der Übernahme der Credit Suisse hat die UBS heute nicht nur die Quartalszahlen bekannt gegeben. Die Mega-Bank hat auch angekündigt, dass sie die CS vollständig integrieren wird.

Doch was bedeutet die vollständige Integration der übernommenen Bank für normale Kunden der Credit Suisse?

Laut Peter V. Kunz sei dieser UBS-Entscheid so zu erwarten gewesen. Der technische «Konten-Wechsel» sei noch nicht ganz klar. «Aber mit einer vollständigen Integration ab nächstem Jahr werden die CS-Kunden beziehungsweise deren Konten tatsächlich zu UBS-Kunden und UBS-Konten.»

Peter V. Kunz
Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, erklärt, was die Integration der CS-Marke bei der UBS für CS-Kunden bedeutet. - zVg

Der Bankenexperte glaubt, dass die CS-Marke noch einige Zeit aufrechterhalten bleiben wird. Bis dahin werde immer noch «Credit Suisse» auf dem Kontoauszug stehen.

«Doch dies wird über kurz oder lange verschwinden. Um Doppelspurigkeiten zu verhindern und Kosten abzubauen.» Kosten, zum Beispiel zur Pflege der CS-Marke.

UBS darf Konditionen anpassen

Auch Andreas Dietrich, Professor für Banking an der Hochschule Luzern, sieht für die Kunden kurzfristig keine Änderungen. «Ich gehe aber davon aus, dass spätestens im Jahr 2025 diese Kundschaft auch neue Kontokarten und einen neuen ‹Konto-Namen› erhalten werden.»

Wichtig: Laut Kunz dürfe die UBS sowohl bei den CS-Kunden als auch bei eigenen Kunden die Konditionen ändern. Es gelte nämlich Vertragsfreiheit.

«Ich gehe aber nicht davon aus, dass es unterschiedliche Konditionen zwischen UBS-Konten und CS-Konten geben wird. Sondern, dass sie im Grossen und Ganzen identisch ausgestaltet werden.»

Viel Papierkram für CS-Kunden sollte es nicht geben: «Die UBS wird sicherlich bedacht sein, dass CS-Kunden möglichst wenig oder sogar nichts unternehmen müssen.» Bei einem Konten-Wechsel werde es wohl nur eine Unterschrift benötigen.

Angebote der Banken ähnlich

Dass CS-Kunden mit dem Wechsel zur Mega-Bank profitieren, hält Kunz für eine «Marketingaussage». «Die Angebote von UBS und von CS sind in der Schweiz seit vielen Jahren nämlich durchaus sehr ähnlich.» Eine Verbesserung des Ist-Zustands dürfte es kaum geben. Das sieht auch Dietrich so.

Spannend werde gemäss Kunz zu beobachten sein, ob beziehungsweise was sich für die Firmenkunden der CS ändert. Denn: «Das CS-Firmenkundengeschäft erweist sich in der Schweiz seit langem als stärker als das UBS-Firmenkundengeschäft. Insofern muss die UBS sicherlich aufpassen, dass sie nicht solche Kunden verliert.»

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Laut Dietrich könnten im Bereich der Firmenkunden oder des Investment-Bankings Synergien im Bereich der Produktangebote entstehen. Zudem gebe es einige digitale Produkte, welche bisher nur von einer der beiden Grossbanken angeboten wurden.

Kunden-Abzüge möglich

Kunz rechnet nicht mit übermässigen Abzügen wegen der vollständigen Integration der CS. Dennoch dürften Loyalitäten nicht unterschätzt werden. Wie beim Fussball gebe es vereinzelt sicherlich auch emotionale Aspekte: «Das heisst, einige CS-Kunden sind sicherlich als ‹Never UBSler› zu betrachten.»

Dietrich spricht von «wohl zwei Kundengruppen, welche möglicherweise ihr Geld abziehen werden»: Die erste Gruppe habe ein Identifikationsproblem mit UBS und hatte bisher gewartet, ob die CS eigenständig bleibt. Nach dem heutigen Entscheid würden sie ihr Geld möglicherweise verschieben.

Andreas Dietrich
Andreas Dietrich, Professor für Banking an der Hochschule Luzern, sieht zwei Kundengruppen, die möglicherweise ihr Geld abziehen werden. - www.hslu.ch

«Als Zweites gibt es auch Personen, welche mit der Kombination von UBS/CS ein Klumpenrisiko haben. Und ihr Geld auf mehr als eine Bank verteilen wollen», erklärt Dietrich.

Kommentare

User #2674 (nicht angemeldet)

Die Kosten von Bargeld werden tendenziell unterschätzt, weil sie nicht als Monatsbetrag in Rechnung gestellt werden, sondern diskret anfallen: Die Bereitstellung und der Unterhalt von Bankomaten, Geldtransporten, zentralen Geldsammelstellen, Tresoren sowie aufwendigen Sicherheitskonzepten kosten Geld. Und die Kosten steigen mit jedem bar bezahlten Franken an. Geschätzt liegt der Aufwand für die Bargeldbewirtschaftung in der Schweiz pro Jahr bei weit über CHF 2,5 Milliarden pro Jahr. Das entspricht rund CHF 300.– pro Einwohnerin oder Einwohner. Der Aufwand fällt rund zur Hälfte im Handel an – beim Transport, beim Abfüllen und bei der Lagerung des Geldes, für die Versicherung – und zur Hälfte innerhalb der Banken.

Der 12. Dezember ist seit 2007 mein Nationalfeiertag

Danke fürs Märchen

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