Unispital Zürich: Patient irrt mit Infusionsständer durch die Stadt
Mit Dosenbier, Infusionsständer und einem kaputten Auge irrt ein Patient des Unispitals am Samstag durch die Stadt Zürich.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag erleben zwei Zürcher in der Stadt eine seltsame Begegnung.
- Ein Patient des Unispitals irrt mit Dosenbier und Infusionsständer durch die Stadt.
- Laut der Klinik dürfen sich die Patienten grundsätzlich frei bewegen.
«Ich dachte, ich hätte falsch geguckt.» Tina H.* und ihr Freund Matthias sitzen vergangenen Samstagnachmittag in einem Restaurant nahe dem Zürcher Unispital. Als die 31-jährige Zürcherin zum Fenster rausschaut, staunt sie.
«Da lief ein Patient mit Infusionsstange an der Strasse», erinnert sie sich. «Er war zwar normal angezogen, aber da hing ein Schlauch an ihm.» Was die Zürcherin besonders stutzig macht: «In der Hand trug er eine Prix-Garantie-Bierdose.» Weil er auch immer wieder auf sein Handy schaut Hausnummern überprüft, macht sich das Paar Sorgen.
Es steht auf und spricht den Patienten kurzerhand an. «Wir wollten wissen, ob es ihm gut geht und ob er Hilfe braucht», erzählt sie.
Der Mann reagierte zu ihrem Erstaunen mit einem freundlichen Lächeln und antwortete auf Hochdeutsch. «Keine Angst. Ich bin nicht ansteckend, ich habe nur was am Auge.» Er wolle jetzt einkaufen gehen.
Patienten dürfen sich grundsätzlich frei bewegen
Aber Tina wundert sich: Können Spitalpatienten einfach so draussen rumlaufen?
Ja, heisst es auf Anfrage beim Universitätsspital Zürich. «Grundsätzlich können sich die Patientinnen und Patienten, wenn sie keine freiheitsbeschränkende Massnahmen haben, frei bewegen.» Zu einzelnen Patienten könne die Klinik aus Datenschutzgründen aber keine Auskunft geben.
Der Mann blieb wohl weitestgehend unbemerkt. Laut der Stadtpolizei Zürich sind zu dem Vorfall keine Meldungen wegen besorgter Nachbarn eingegangen.
* Name von der Redaktion geändert