Vegan: «Veganuary» wird zum Mega-Business
Der Januar steht ganz im Zeichen des Veganismus. Der sogenannte «Veganuary» wird immer populärer. Diesem Trend folgen auch zahlreiche Detailhändler.
Das Wichtigste in Kürze
- Im «Veganuary» ernähren sich Menschen während eines ganzen Monats vegan.
- Dieser Trend soll aufzeigen, wie einfach und schmackhaft Veganismus sein kann.
- Die Überzeugung steigt nicht nur bei Konsumenten, sondern auch bei Lebensmittelkonzernen.
Grünes Gemüse-Curry, indisches Dahl oder ein veganes Wienerschnitzel? Alles ist erlaubt im «Veganuary». Mit Ausnahme tierischer Produkte. Der Januar steht seit einigen Jahren ganz im Zeichen des Veganismus und die Kampagne wächst von Jahr zu Jahr.
Doch von vorne: Das Wort «Veganuary» setzt sich zusammen aus den Worten «Januar» (engl. january) und «vegan». Das Ziel der Kampagne? Auf den Teller kommen im Januar keine tierischen Produkte, kein Fleisch, kein Käse, keine Milch.
Rezept-Vorschläge als Starthilfe
Was für einige unvorstellbar ist, gehört für andere zum Alltag. Genau darauf zielt der «Veganuary» ab. Ein Probemonat soll zeigen, wie einfach und schmackhaft eine vegane Ernährung sein kann.
Die Kampagne gewinnt Jahr für Jahr an Popularität. Dies bestätigt auch Ria Rehberg gegenüber Nau.ch. Sie ist CEO bei der internationalen Organisation des «Veganuary».
Online können sich Interessierte für den veganen Januar registrieren. Als Starthilfe gibt es eine Einkaufsliste und ein PDF-Dokument mit diversen Rezepten. Sie alle stammen von Prominenten, die sich ebenfalls vegan ernähren. Täglich folgen im Newsletter weitere Tipps und Tricks oder Rezepte.
Dreimal mehr Angebote
Im Jahr 2020 haben sich auf der Website bis Ende Januar rund 400'000 Menschen registriert. Heuer haben sich bereits über eine halbe Million Menschen den Newsletter abonniert. «Wir wissen von Meinungsforschungsinstituten, dass jedes Jahr zehnmal so viele Menschen am ‹Veganuary› teilnehmen», so Rehberg.
Dieser Trend schwappt auch auf Lebensmittelkonzerne über. «Letztes Jahr beteiligten sich in Deutschland über 50 Unternehmen am «Veganuary». Dieses Jahr halten bereits über 150 Unternehmen Produktneuheiten und Aktionsangebote parat.» Unter ihnen grosse Namen wie Ikea, Aldi, Subway, Domino's oder Mc Donald's.
Der «Veganuary» ist in diesem Jahr präsenter denn je. Plakate zieren Bushaltestellen, hängen in Einkaufzentren oder poppen in den Sozialen Medien auf. Dies liegt nicht zuletzt an einer deutlich grösseren Werbekampagne der Veganen Gesellschaft Schweiz.
Werbe-Budget hat sich verdoppelt
«Tatsächlich hatten wir für dieses Jahr ein viel höheres Budget», sagt Geschäftsleiterin Laura Lombardini auf Anfrage von Nau.ch. Über 100'000 Franken wurden im Jahr 2021 in die Kampagne investiert. Das Geld stammt unter anderem aus einem Crowdfunding oder aus Sponsoring von diversen Unternehmen.
Das Budget habe sich mehr als verdoppelt, erklärt Lombardini. «Dazu kommt, dass viele grosse Unternehmen und Detailhändler ebenfalls aktiver beteiligt sind und den ‹Veganuary› bewerben.» So erschien zuletzt auch in der Migros-Zeitung eine Sammlung an veganen Rezeptvorschlägen.
Interessierte können sich nach wie vor für den «Veganuary» anmelden. Bis Ende Jahr geht die Aktion weiter. An Rezepten und Produktneuheiten wird es in diesem Jahr zumindest nicht mangeln.