WEF: Klima-Aktivisten wollen trotz Verbot nach Davos laufen
Zwei Tage laufen, den dritten müssen sie mit dem Verkehr absolvieren. Die Gegner des WEF lassen sich keine Vorgaben machen und laufen trotzdem bis Davos.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Winterwanderung des Kollektivs «Strike WEF» wurde nur teils bewilligt.
- Nun wehren sich die Aktivisten: Sie wollen trotzdem bis nach Davos laufen.
- Greta Thunberg wird offenbar nicht mitlaufen.
Die Gegner des WEF sind sauer! Gestern Mittwoch hat die Bündner Regierung ihre geplante Winterwanderung teilweise bewilligt.
Doch den letzten Abschnitt von Klosters nach Davos dürfen die Aktivisten nicht unter die Füsse nehmen. Die Behörden verknurren das Kollektiv, den dritten Tag der Wanderung mit dem Verkehr zu absolvieren.
Die Behörden in #Graubünden verweigern der Winterwanderung zum #WEF die Bewilligung für den 3. Tag. Zudem wollen sie die Demos in #Davos aufteilen. Wir lehnen dies ab und verteidigen gemeinsam mit @strike_wef und der #JUSO Graubünden unser Recht auf Versammlungsfreiheit!
— JUSO Schweiz (@JusoSchweiz) January 15, 2020
Das lassen sich die Gegner des Weltwirtschaftsforums nicht gefallen: «Nach Davos laufen braucht keine Bewilligung», protestieren sie nun.
Viele Wege führen nach Davos
Wie das Kollektiv heute festhält, werde man auch am WEF-Eröffnungstag die geplante Wanderung nach Davos fortsetzen «und lassen uns nicht aufhalten».
Die Behörden hatten argumentiert, das hohe Verkehrsaufkommen lasse am Eröffnungstag keine Strassensperrung zu. Es gäbe im Winter keinen geräumten Weg für Fussgänger. Auch die Kantonsstrasse nach Davos könne man nicht sperren, da diese «als Rettungsachse fungiert».
Auf Twitter verteidigten einige User den Entscheid der Behörden. «Die Strasse nach Davos hoch zu laufen geht ja wirklich gar nicht», meint einer.
Doch das Kollektiv lässt sich nicht aufhalten und trifft sich wie geplant am Dienstag in Klosters Platz. «Von dort aus werden wir auf verschiedenen Wegen nach Davos gelangen, die keiner Bewilligungspflicht unterliegen.» Denkbar seien etwa Wanderwege, deren Benützung keinen «gesteigerten Gemeingebrauch» darstellen würden.
Natürlich verstehe man, dass die Sicherheit oberste Priorität habe. Aber nicht etwa «die Limousine von Trump!», erklärt Sprecherin Payal Parekh auf Anfrage. Sie schlägt gar vor: «Trump soll den Zug nehmen.»
Hoffnung auf Teilnahme von Greta wächst
Auch kritisieren die Aktivisten die von den Behörden gesetzte Obergrenze von 300 Kundgebungs-Teilnehmern in Davos. Diese sei «absurd und nicht realistisch».
«Wenn 3000 WEF-Teilnehmende mit ihrem Tross und Tausende von Polizei- und Sicherheitskräften Davos in Beschlag nehmen, muss Protest erlaubt sein.»
Wie von den Aktivisten erhofft, läuft Greta Thunberg nun doch nicht mit, wie CH Media berichtet. Ein Helfer der Aktivistin habe verlauten lassen, Thunberg könne nicht am Marsch teilnehmen. Beim Kollektiv heisst es, man freue sich so oder so auf über 100 Teilnehmer der «Fridays for Future»-Bewegung, die aus ganz Europa mit ihnen Kontakt aufgenommen hätten.