WEF: Mitarbeiter kritisieren Klaus Schwabs Führungsstil
Klaus Schwab wird für seinen Führungsstil kritisiert. Weil er keine Nachfolge geregelt hat, sehen einige Mitarbeitenden keine Zukunft für das WEF.
Das Wichtigste in Kürze
- Klaus Schwab wird von ehemaligen und aktuellen WEF-Mitarbeitenden kritisiert.
- Er habe sich mit «Nobodys» umgeben, die das WEF nicht führen könnten.
- Zudem fehle eine Nachfolgeregelung, wodurch das WEF keine Zukunft ohne den Gründer habe.
Jahr für Jahr reisen die Mächtigen aus Weltpolitik und Wirtschaft ans Weltwirtschaftsforum nach Davos, heuer findet das Treffen zum 52. Mal statt. Doch wie lange noch, scheint ungewiss: Kritik an WEF-Gründer Klaus Schwab gibt es nun auch aus seiner eigenen Organisation.
Mehrere aktuelle und ehemalige WEF-Mitarbeitende haben sich an den britischen «Guardian» gewendet. Sie prangern den Führungsstil ihres 84-jährigen Chefs und die fehlende Nachfolgeregelung an. Die britische Zeitung schreibt deshalb gross von einer «Meuterei».
Klaus Schwab sei sein eigenes Gesetz, sagen die WEF-Mitarbeitenden. Er habe sich mit «Nobodys» umgeben. Diese seien nicht in der Lage, die Organisation zu führen. Der Chef müsse niemandem innerhalb oder ausserhalb des WEF Rechenschaft abliefern.
Obwohl Schwab bereits 84-jährig ist, scheint keine Nachfolge definiert zu sein. Laut «Politico» seien deswegen auch langjährige Firmenpartner nervös. Zurecht, denn die Mitarbeitenden schreiben: «Es gibt keine Zukunft für das WEF nach Klaus.»
Grund dafür sei einerseits, dass der Deutsche keinen Nachfolger oder Nachfolgerin benannt hat. Andererseits liege es an der Führungsetage: Diese sei ein «solches Schlangennest, dass sich die Führungskräfte gegenseitig an die Gurgel gehen werden, sobald der alte Mann abtritt».
Gegenüber dem «Guardian» widerspricht ein WEF-Sprecher den Darstellungen der Mitarbeitenden: «Das Forum verfügt über eine starke Führungsstruktur. Diese stellt sicher, dass es auch weiterhin in der Lage ist, seine Mission voll zu unterstützen.» Zukünftige Führungskräfte würden vom Stiftungsrat ernannt werden.
Die WEF-Mitarbeitenden kritisieren ihren Chef, weil sie «dazu beitragen wollen, die Debatte über die Rolle dieser Organisation zu fördern». Sie tun dies aber anonym, da sie sich vor Klaus Schwab fürchten: Er sei sehr gut vernetzt und können ihnen das Leben auch nach einem Austritt beim WEF sehr schwer machen.