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Wengen-Zug hat kurz vor Rennen Probleme – Ski-Fans besorgt

Die Jungfraubahn hat kurz vor dem Ski-Rennen am Lauberhorn Probleme: Zwischen den beliebten Touristenorten Lauterbrunnen und Wengen BE steht der Zug still.

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Die Bahn, die in zehn Tagen die Zuschauer des Lauberhorn-Rennens nach Wengen bringen soll, blieb gestern Dienstag stehen. - Nau.ch-Leserreporterin

Das Wichtigste in Kürze

  • In anderthalb Wochen findet das Lauberhorn-Rennen im Berner Oberland statt.
  • Ausgerechnet jetzt hat die Bahn, die die Zuschauer nach Wengen bringen soll, Probleme.
  • Ein Ski-Fan mit teurem Ticket ist besorgt – doch der Betreiber beschwichtigt.

In Wengen BE steht der Event des Jahres kurz bevor: Am Samstag, 18. Januar, findet die Lauberhorn-Abfahrt statt.

Ski-Star Marco Odermatt gewann hier im letzten Januar seine erste Weltcup-Abfahrt. Er startet in zehn Tagen erneut als einer der Favoriten.

Doch ausgerechnet vor dem Mega-Event hat die Wengernalpbahn, die auch am Renntag Fans nach Wengen bringen soll, Probleme.

«Plötzlich waren da Funken»

Passagierin Martina Hurter* (24) ist gestern Dienstag in der Bahn unterwegs von Lauterbrunnen Richtung Wengen. Es ist kurz vor 17 Uhr nachmittags.

Dann kommt es zum Zwischenfall: «Plötzlich waren da Funken, der Zug stoppte und rollte in die Gegenrichtung!», erzählt sie Nau.ch.

Gleich darauf fährt der Zug wieder vorwärts – doch es sprühen erneut Funken. «Ich bin dann zum Notausgang, wo der Nothammer hängt, und habe mich dorthin gesetzt.»

Hurter beschleicht ein mulmiges Gefühl: «Ich hatte schon ziemlich Angst. Erst als der Zug bremste, fühlte ich mich wieder sicher.»

Ski-Fan besorgt

Bei Ski-Fans sorgt die Störung so kurz vor dem Lauberhorn-Rennen bereits jetzt für Verunsicherung.

«Mit dem Auto kommt man schliesslich kaum hin», sagt Nau.ch-Leserin Céline Rickenbach* (27).

Schaust du gerne Ski-Rennen?

Sie hat ihr Ticket bereits vor Monaten gekauft und freut sich, die Abfahrt live zu erleben. «Ich hoffe, bis dahin klappt alles – ich wäre sonst unglaublich enttäuscht.»

Zudem wäre auch ein ordentlicher Batzen weg, käme Rickenbach am Abfahrts-Tag nicht auf den Berg: 190 Franken kosten die beiden Tickets für sie und ihre Kollegin. Und da sind die Transportkosten noch nicht eingerechnet.

«100-prozentige Garantie kann es nie geben»

Kathrin Naegeli von den Jungfraubahnen, zu denen auch die Wengernalpbahn gehört, bestätigt den Zwischenfall bei Nau.ch.

«Gestern Nachmittag kam es zu einer Fahrleitungsstörung auf der Strecke Lauterbrunnen-Wengen. Ein Zug der Wengernalpbahn blieb deshalb stehen», sagt sie.

Daraufhin habe sich ein Team des technischen Unterhalts auf die Strecke begeben und den Schaden lokalisiert.

Sie beruhigt besorgte Ski-Fans wie Nau.ch-Leserin Rickenbach: «Das Team konnte den Schaden bis am Abend beheben.»

Die Jungfraubahnen seien bereits seit 95 Jahren «zuverlässige» Partnerin des Lauberhorn-Rennens.

Aber: «Eine 100-prozentige Garantie kann es nie geben, dass alles klappt in so einer intensiven Woche.»

Während der Renntage seien Zehntausende Menschen teils relativ gleichzeitig unterwegs. «Je nach Tag sind bis zu 100 zusätzliche Mitarbeitende der Jungfraubahnen im Einsatz, die sonst anderswo im Unternehmen arbeiten.»

Zug rollt zurück nach Lauterbrunnen

Zurück zu Passagierin Martina Hurter. Ihr Zug kommt nicht mehr in Wengen an – stattdessen rollt er zurück nach Lauterbrunnen. «Ohne Licht im Tunnel», erzählt sie.

Laut Jungfraubahn-Sprecherin Kathrin Naegeli wurden Gäste, die nach Wengen wollten, während der Störung über Grindelwald-Kleine Scheidegg umgeleitet.

Wengen
Der Zug von Passagierin Martina Hurter rollt schliesslich ohne Licht zurück nach Lauterbrunnen. - Nau.ch-Leserreporterin

«Das ist die andere Strecke der Wengernalpbahn, die von Grindelwald über Grindelwald Grund auf die Kleine Scheidegg führt.» Von da aus geht es dann auf der anderen Seite hinunter nach Wengen, wie Naegeli erklärt.

Für die Gäste im Zug habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden. «Wichtig ist, in solchen Fällen im Zug zu bleiben.»

Ausserhalb des Zuges besteht nämlich die Gefahr von Stromschlägen, solange noch Strom auf der Leitung ist.

Hast du schon einmal eine Zug-Panne miterlebt?

Für die Renntage sei für das Publikum eine frühe Anreise wichtig – vor allem am Tag der Abfahrt. Hier empfiehlt Naegeli, bereits um 7 oder 7.30 Uhr in Interlaken zu sein für die Weiterfahrt.

Zudem gibt es während des Anlasses konkrete Anreise-Empfehlungen: Für Girmschbüel (vis-à-vis Hundschopf und Minschkante) werden Gäste von Interlaken Ost über Grindelwald Terminal und den Eiger-Express zur Wengernalp gelenkt.

Wer in den Zielbereich in Wengen will, wird von Interlaken Ost über Lauterbrunnen-Wengen gelenkt.

Ins Skigebiet gelange man von Interlaken Ost über den Grindelwald Terminal mit der Männlichenbahn (GGM).

Übrigens: Schon vor zwei Wochen gab es einen Zwischenfall auf der Strecke zwischen Lauterbrunnen und Wengen. Ein Güterzug entgleiste und sorgte für einen Streckenunterbruch während mehrerer Stunden.

*Name von der Redaktion geändert

Kommentare

User #5678 (nicht angemeldet)

Göbella Rüwel finde ich auch eine herzige. ✨❤️♥️💘

User #4538 (nicht angemeldet)

In letzter Zeit häufen sich Störungen der WAB. Was ist nur los? Am 24.12. fuhr der Zug nicht, wenige Tage später wieder nicht, jetzt am Dienstag wieder nicht. Wo führt das nur hin?

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