Wetter: Regen bringt dem Tessin noch keine Entspannung
Aufgrund der Trockenheit musste im Tessin schon im April Wasser gespart werden. Nun hat es aber endlich auch im Süden geregnet. Doch das Defizit bleibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Tessin leidet besonders unter Dürre.
- In den letzten Tagen hat es nun endlich auch im Süden stark geregnet.
- Für eine Entspannung der Lage reicht dieser Niederschlag aber nicht.
Lange herrschte in der Schweiz Trockenheit. Im Tessin ging diese gar so weit, dass Meteorologen von einer langfristigen Negativ-Änderung des Niederschlags sprachen. Bereits im April musste in 15 Prozent der Tessiner Gemeinden Wasser gespart werden.
Nun hat es aber auch im Süden der Schweiz geregnet. Laut Meteo Schweiz fielen in Tessin Stand Montag seit Sonntag 10 bis 35 Millimeter Regen. Punktuell waren es sogar 40 bis 70 Millimeter. Entspannt dies die prekäre Trockenheits-Lage?
«Wir verfolgen das Thema stets mit», sagt Manfred Stähli, Hydrologe an der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Der Niederschlag der letzten Tagen im Tessin sei zwar «hochwillkommen». «Reicht aber längst nicht, um das vorhandene Defizit zu decken», so der Hydrologe.
Selbst wenn es nächste Woche durchregnen sollte: «Es braucht nicht vereinzelte Niederschlagsereignisse, sondern eine längere Niederschlagsperiode.» Ausserdem sei nicht nur das Tessin betroffen. «Auch in Italien ist die Situation prekär.»
Zu früh für Entwarnung
Aufatmen können die Tessiner somit noch nicht. «Um von einer Entspannung zu reden, ist es noch zu früh», so Stähli.
Es komme nun darauf an, wie sich das Wetter im Mai und Juni weiterentwickle. Der Experte weiss: «Die gesicherten Vorhersagen gelten für ein bis zwei Wochen. Was darüber hinaus geht – darüber wissen wir fast nichts.»
Immerhin: Ab Freitag ist im Tessin erneut mit Regen und Gewittern zu rechnen.