Der Berner Kreditkarten-Bettler erbettelt im Monat 3800 Franken – so viel wie ein Coiffeur nach der Lehre. Zürcherinnen und Zürcher mögen es ihm gönnen.
Zürcher würden dem Berner Kreditkarten-Bettler trotz Einnahmen von 3800 Franken Geld geben. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Bettler ist mit einem Kreditkarten-Lesegerät ausgestattet.
  • Im Monat macht er so rund 3800 Franken.
  • Zürcherinnen und Zürcher würden ihm dennoch Geld spenden.
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Der Berner Bettler Martin sorgt für Aufsehen. Er akzeptiert nämlich Kreditkarten – eine Seltenheit. Kürzlich enthüllte er gegenüber Nau.ch: Im Monat verdiene er auf diese Weise 3800 Franken!

Gemäss Lohnbuch macht er somit mehr Geld als viele Berufstätige. Denn im Bereich der persönlichen Dienstleistungen liegt der Medianlohn bei rund 3700 Franken. Dazu gehören etwa Jobs in Wäschereien, Coiffeursalons, Kosmetikinstituten und Fitnesszentren.

Coiffeuse: «Würde mich trotzdem fürs Arbeiten entscheiden»

Dennoch hegt Coiffeuse Sue (42) keinen Groll gegen ihn: «Grundsätzlich ist es natürlich schon sehr erschreckend, wenn man hört, dass dadurch so viel Geld zusammenkommt», sagt sie. «Aber ich glaube, Bettler haben trotzdem nicht so ein schönes Leben. Ich würde mich ehrlich gesagt gleichwohl fürs Arbeiten entscheiden.»

Bettler Bern
Der Berner Bettler Martin ist mit einem Kartenlesegerät ausgerüstet. - Nau.ch

Sue geht sogar so weit, dass sie dem Bettler trotz 3800-Franken-Einkommen Geld spenden würde. «Ich weiss, dass viele Menschen das nicht machen würden», erklärt sie. «Aber ich würde es vermutlich dennoch machen.»

Auch Hans (45) aus der Finanzbranche findet es nicht schlimm, dass der Berner Bettler so viel verdient. «Der macht das gut, da hat er Glück», findet er. Wenn der Bettler ihn berühren würde, zum Beispiel durch seine Musik, würde er ihm auch Geld geben. «Dann bist du ja menschlich», meint er.

Würden Sie dem Berner Kreditkarten-Bettler Geld geben?

Der pensionierte Bestatter Hans (74) sieht es ähnlich: «Das würde ich auch machen, wenn man das so machen kann», sagt er. «Aber das muss man zuerst mal können, betteln gehen.» Spenden würde er allerdings trotzdem nicht. «Ich gebe nie Geld», erklärt er.

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