Stadt Zürich

Zürich: Hochhauskritiker jubeln – aber 60 Wohnungen fehlen

Marie Augustin
Marie Augustin

Zürich,

Das Bauprojekt im Zürcher Kreis 5 wird angepasst. Statt 170 Wohnungen mit Hochhaus entstehen nun 109 Wohnungen in einer sechsgeschossigen Blockrandbebauung.

Zürich wohnen
Das Backsteinhaus an der Heinrichstrasse bleibt bestehen. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Ursprünglich sollte im Zürcher Kreis 5 ein Hochhaus entstehen.
  • Dieses hätte viele gemeinnützige Wohnungen enthalten.
  • Nach wachsender Kritik, hat der Investor die Pläne nun geändert.

Die Innerschweizer Tellco Immobilien AG hat ihre Pläne für ein Neubauprojekt im Zürcher Kreis 5 deutlich angepasst. Das ursprünglich geplante 70-Meter-Hochhaus wurde aus dem Projekt der neuen Siedlung an der Heinrichstrasse gestrichen.

Stattdessen sieht die aktuelle Bauausschreibung eine sechsgeschossige Blockrandbebauung vor, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.

Die Anzahl der geplanten Wohnungen wurde von 170 auf 109 reduziert. Diese Änderung vereinfache das Bewilligungsverfahren erheblich.

Laut Jürg Bumann, dem Leiter Entwicklungsprojekte bei Tellco, war die «zunehmende Prozessbereitschaft» ein Grund für die Anpassung. In der Vergangenheit war aus politischen und zivilen Reihen die Kritik an dem Hochhaus-Projekt lauter geworden.

Auch die «allgemein risikobehaftete Situation» für Baubewilligungsverfahren in Zürich spiele gemäss Bumann eine Rolle.

Rund 60 Wohnungen weniger

Das überarbeitete Projekt sieht vor, Teile der bestehenden Bausubstanz wiederzuverwenden. Das Gewerbegebäude an der Heinrichstrasse sowie die Fundamente weiterer Gewerbebauten will man damit erhalten. Die Neubauten sollen mit einem hohen Holzanteil gestaltet werden.

Hochhaus Zürich
So hätte das 70-Meter-Hochhaus nach ursprünglicher Planung aussehen sollen. - Jessenvollenweider.ch

Die ursprünglich geplanten gemeinnützigen Wohnungen entfallen mit den Änderungen.

Bis zu 40 der 170 Wohnungen hatte Tellco dazu unterhalb des Marktwertes abgeben wollen. Nun werden etwa 30 günstige und 30 mittelpreisige Wohnungen weniger entstehen, schreibt der «Tagesanzeiger».

Eine «Genugtuung»

Die hochhauskritische Zürcher Architektur-Gruppe Asaz jubelt, dass «kein Hochhaus mit Überverdichtung» entsteht. Horst Eisterer spricht von einer «Genugtuung». Das überarbeitete Projekt weise lobenswerte Ansätze auf.

Sollten Projekte zugunsten von günstigem Wohnraum besser gefördert werden – statt blockiert?

Für den FDP-Gemeinderat Hans Dellenbach ist die Änderung hingegen bedauerlich, kommt aber nicht unerwartet. «In Zürich herrscht eine schädliche Verhinderungskultur, politisch und juristisch», äussert er. Der Gemeinderat beobachte, wie etliche Projekte trotz des dringend benötigten Wohnraums blockiert würden.

Sofern das Baugesuch die reguläre Prüfung erfolgreich durchläuft, können die Bauarbeiten wohl im Frühling 2026 beginnen. Im Herbst 2029 soll die Blockrandbebauung schliesslich fertiggestellt sein.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #5545 (nicht angemeldet)

Zürich hat ja mehr als genügend Wohnungen!

Weiterlesen

Hochhaus UBS Zürich
5 Interaktionen
Altstetten ZH
Zürcher Bucheggplatz
5 Interaktionen
Zürich
Hochhaus Zug
7 Interaktionen
Günstige Wohnungen
D
Gewusst?

MEHR AUS STADT ZüRICH

korruption eth
3 Interaktionen
Ende 2026
GC-Fans
1 Interaktionen
Zürich
bücher
1 Interaktionen
1,8 Prozent
Kantonspolizei Zürich
Ermittlungen laufen