Kampf für Klimagerechtigkeit bleibt Kampf für Bewegungsfreiheit

Klimastreik Schweiz
Klimastreik Schweiz

Bern,

Die Klimakatastrophe und die Abschottung Europas haben dieselben Ursachen. Klimastreik Schweiz stellt sich gegen die koloniale Verhältnisse. Ein Gastbeitrag.

klima
Menschen bei der Essensverteilung in Afrika. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Menschen im Globalen Süden leiden am meisten unter der Klimakatastrophe.
  • Viele werden dadurch zur Flucht gezwungen.
  • Gleichzeitig investiert Europa Milliarden in Abschottung. Ein Gastbeitrag.

Dieses Ja heisst Krieg gegen Migration, verletzt Menschenrechte, tötet, lässt sterben, baut Mauern, ist kolonial, verantwortungslos, unsolidarisch, pusht back, schliesst Türen, festigt Ungleichheit, verhindert Bewegungsfreiheit, ist rassistisch, bejaht die Festung Europa, militarisiert Grenzen, schottet ab, ist gewaltvoll, verhindert Migrations- und Fluchtrouten, kriminalisiert Migration und Flucht», heisst es im Statement des NoFrontex Komitees.

Doch den Widerstand gegen das tödliche Migrationsregime gab es bereits vor dem Referendum und wird es auch weiterhin geben. Der Klimastreik wird auch künftig Teil dieses antikolonialen und antirassistischen Widerstands sein.

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Mittelmeer-Flüchtlinge winken auf einem Holzboot um Hilfe. (Archivbild) - dpa

Investition in Grenzregime schützt Profit

Denn der Kampf für Klimagerechtigkeit ist und bleibt ein Kampf für Bewegungsfreiheit. Die Ursachen der Klimakatastrophe und die der Abschottung Europas sind dieselben: Kolonialismus, Kapitalismus und Nationalstaatlichkeit.

Sorgen Sie sich um das Klima?

Es werden Milliarden in das Grenzregime Europas investiert, welches auf Militarisierung, einem Netz aus Lagern und brutaler Grenzgewalt aufgebaut ist.

Gleichzeitig bleibt das Geld für den unabdingbaren ökologischen und sozialen Umbau unserer Gesellschaft aus. In den nächsten Jahren sollen 5.6 Milliarden Euro in die Stärkung der rassistischen und gewaltsamen Grenzschutzagentur Frontex investiert werden.

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Ein Beamter der Frontex steht im Hafen der Insel Samos auf dem Vordeck eines Streifenboots vor einer ersten Erkundungsfahrt. Foto: Christian Charisius/dpa - Keystone

Durch diese Investition wird eine Festung rund um Europa gebaut, dessen einziges Ziel ist, den Profit zu schützen. Es wird der Profit geschützt, der aus dem unstillbaren Energiehunger und dem zerstörerischen Ressourcenverbrauch der europäischen Grosskonzerne generiert wird. Während die dadurch zur Flucht gezwungenen Menschen bei dem Versuch, in Europa Schutz zu suchen, gewaltsam zurückgedrängt, abgeschoben und getötet werden.

Menschen im Süden werden wegen Klima zur Flucht gezwungen

Dies geschieht nur, da Konzerne mit Hauptsitz im Globalen Norden nach wie vor Ökosysteme und Black, Indigenous und People of Color ausbeuten. So wird in Puebla, Mexiko, durch den Konzern Danone täglich mehr als eine Millionen Liter Wasser aus dem Boden gepumpt, wodurch die Menschen unter Dürre und Ernteausfällen leiden.

In Ost-Afrika wird gerade vom Energiekonzern TOTAL die grösste beheizte Öl-Pipeline, EACOP, gebaut, wodurch Ökosysteme zerstört, Grundwasser verseucht und Menschen vertrieben werden und ihr Land verlieren. Und all das während neue fossile Infrastruktur gebaut wird, welche uns noch näher an den ökologischen Kollaps bringt.

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Folgen des Klimawandels: In Afrika herrscht Dürre. - FAO/AFP/Archiv

Die Menschen im Globalen Süden werden für den Profit der reichen Länder im Globalen Norden ausgebeutet. Gleichzeitig sind sie die Menschen, welche am meisten unter den Folgen der Klimakatastrophe leiden und dadurch zur Flucht gezwungen werden.

Dies ist kein Zufall, sondern die Fortführung eines seit 500 Jahren bestehenden kolonialen Systems. Doch wir können die zerstörerischen Konzerne stoppen, genauso wie wir die Festung Europa einreissen können.

Schweiz trägt zu Eskalation der Klimakatastrophe bei

Wie die Klimaaktivistin Vanessa Nakate aus Uganda beschreibt, sind die jetzigen 1.2° Erderhitzung bereits heute für viele Menschen im Globalen Süden die Hölle und jedes weitere Zehntel Grad bedeutet weiteres Leid. Bis 2050 wird die Klimakatastrophe voraussichtlich 1,2 Milliarden Menschen in die Flucht zwingen.

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Dürre in Äthiopien. Foto: Elias Meseret/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Schweiz als Land im Globalen Norden, welches durch koloniale Ausbeutung reich geworden ist, trägt massgebend zu dieser Eskalation der Klimakatastrophe bei. Wir müssen uns solidarisch zeigen und unsere Verantwortung wahrnehmen.

Wir müssen die globale Ausbeutung stoppen, die für Profite der wenigen unser aller Lebensgrundlagen zerstören, und stattdessen sichere Fluchtwege aufbauen, für die Menschen, die durch diese Ausbeutung und Zerstörung zur Flucht gezwungen werden.

Wir stellen uns gegen diese kolonialen Verhältnisse und den Rassismus, der sie legitimiert. Wir kämpfen solidarisch mit den Menschen im Globalen Süden, welche bereits seit Jahrhunderten Widerstand gegen dieses zerstörerische System leisten.

Gemeinsam kämpfen wir für globale Klimagerechtigkeit und Bewegungsfreiheit für alle!

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