Klimastreik attackiert Nachhaltigkeitsinitiative der SVP
Der Klimastreik Schweiz schreibt im Gastbeitrag über die Gefahren des Ökofaschismus und die Gegenmittel, die schon seit 2021 von ihnen empfohlen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimastreik Schweiz erklärt im Gastbeitrag, was Ökofaschismus ist.
- Klimawandel aufgrund der vermeintlichen Überbevölkerung sei eine Vereinfachung.
- Besser seien Massnahmen wie Solarpflicht auf Dächern.
Ökofaschimus ist gefährlich – aber wir haben einen Plan.
Für den Ökofaschismus ist der Erhalt der Natur und der «traditionellen» Lebensweise von grosser Bedeutung. Jedoch sieht die Ökofaschistin die Schuld an der Zerstörung unserer natürlichen Lebensräume nicht bei der Art und Weise, wie unsere Wirtschaft strukturiert ist, sondern schiebt sie auf einen Sündenbock, nämlich «das Fremde».
Damit werden komplexe Probleme stark vereinfacht und simple, aber falsche, Lösungen angeboten.
Reichste 10 % produzieren fast 50 % der THG
Eine dieser simplen Erklärungen bietet der Ökofaschismus mit dem vermeintlichen Problem der Überbevölkerung an. Ihr Argument: Weniger Menschen = weniger Umweltverschmutzung. Daraus folgt, dass zwingendermassen die menschliche Bevölkerung entweder durch Einschränkung der Geburtenrate oder mit Gewalt dezimiert werden müsste.
Treffen würde diese Dezimierung dann natürlich nicht die weisse, reiche Bevölkerung, sondern die armen, weniger industrialisierten Länder, nämlich dort, wo die in den Augen von Ökofaschisten «dreckigen» und zu vielen Menschen leben.
Dieses Argument ignoriert jedoch, dass die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung 48 Prozent der weltweiten Emissionen ausstossen, wobei nur schon das reichste eine Prozent zirka 17 Prozent verursacht, während die ärmsten 50 Prozent nur für zirka 11,5 Prozent verantwortlich sind.
Ein aktuelles Beispiel aus der Schweiz ist die «Nachhaltigkeitsinitiative» der SVP, welche die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz auf zehn Millionen bis 2050 einschränken möchte. Notfalls mit der Kündigung von internationalen Abkommen mit der EU und Uno.
Stattdessen sollten die institutionelle Politik und vor allem die SVP nicht länger nachhaltige Klimaschutzmassnahmen blockieren, sondern vorantreiben, ohne Geld und Zeit mit menschenverachtenden Initiativen zu vergeuden.
Klimastreik: «Wir haben einen Plan»
Zum Glück gibt es schon viele klimagerechte Massnahmen, welche schnell umgesetzt werden könnten und den Menschen zugutekommen würden: Den Klimaaktionsplan des Klimastreiks, welcher mit Wissenschaftlern und Experten für die Schweiz ausgearbeitet wurde und Anfang 2021 erschienen ist.
Leider werden diese Massnahmen weiterhin ignoriert. Beispiele für Massnahmen sind eine Solarpflicht auf Dächern, anstatt dafür Naturschutzgebiete zu verletzen; mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und die grosse Arbeitslast besser verteilen zu können oder auch die Unterstützung von Klimaflüchtenden – anstatt deren Diskriminierung, wie es die SVP mit ihrer Initiative vorschlägt.