Klimastreik Schweiz: Bewegungsfreiheit für alle
Klimagerechtigkeit heisst Bewegungsfreiheit für alle, findet Klimastreik Schweiz und organisiert Aktionstage zu «Break down Climate Walls». Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimagerechtigkeit heisst Bewegungsfreiheit für alle, erklärt Klimastreik Schweiz.
- Mit Hinblick auf die Klimakrise ist es wichtig, sichere Fluchtrouten zu schaffen.
- Die Schweiz gibt zu viel Geld für die Militarisierung ihrer Aussengrenzen aus.
Die Schweiz und all ihre Unternehmen und Banken tragen eine grosse Verantwortung in der Verursachung der Klimakrise. Die Credit Suisse und die UBS investieren Milliarden in die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und das Rohstoffunternehmen Glencore fördert Öl und Kohle auf der ganzen Welt.
Der Schweizer Finanzplatz verursacht 22-mal so viele Treibhausgasemissionen wie die ganze Schweiz im Inland – und da sind die Schäden, die Schweizer Konzerne anrichten, noch nicht einmal mitgezählt. Der Finanzplatz und die Konzerne sind also einer der grössten Hebel, den die Schweiz in der Bekämpfung der Klimakrise hat.
Ausserdem hat die Schweiz aus den hier stationierten weltbekannten Banken und Konzerne viel Reichtum gewonnen. Sie trägt also auch eine grosse Verantwortung für die Krisen, die genau diese Banken und Konzerne verursacht haben.
Europa bekämpft lieber Migration als die Klimakrise
Dennoch investiert die Schweiz mehr Geld in die Militarisierung ihrer Aussengrenzen als in Massnahmen für Klimaschutz und die Unterstützung der bereits von Klimakatastrophen betroffenen Regionen. In anderen Ländern Europas sieht es ähnlich aus: Diejenigen Länder, welche am meisten zur Klimakrise beitragen, geben im Durchschnitt 2,3-mal soviel Geld für die Bewaffnung ihrer Grenzen als für Klimamassnahmen aus. Europa bekämpft also lieber Migration als die Klimakrise.
Dabei ist es gerade mit Hinblick auf die zerstörerischen Folgen der Klimakrise extrem wichtig, sichere Fluchtrouten zu schaffen und Bewegungsfreiheit für alle zu garantieren. Schon heute werden Millionen Menschen durch die Klimakrise zur Flucht gezwungen.
In Zukunft könnte diese Zahl noch viel grösser werden: Laut einer Studie sollen, wenn alles so weitergeht wie bisher, bis 2050 1,2 Milliarden Menschen ihr Zuhause aufgrund der Klimakrise verlassen müssen. Für die Flucht dieser Menschen ist die Schweiz mit ihren klimazerstörenden Banken und Konzernen direkt verantwortlich.
Klimagerechtigkeit heisst Bewegungsfreiheit für alle
Die Schweiz muss darum erstens wirksam gegen die Klimakrise vorgehen und zweitens ihre Grenzen öffnen und sich dafür einsetzen, dass sich die Situation an Europas Aussengrenzen verbessert. Denn wir wollen einen solidarischen Umgang mit den Folgen der Klimakrise, keine Festung Europa, die sich so gut es geht vor den Folgen der Klimakrise schützt und den Rest der Welt an ihren Grenzen ertrinken lässt! Klimagerechtigkeit heisst darum immer auch Bewegungsfreiheit für alle.
Deswegen finden vom 4. bis 9. November in Bern im Vorfeld der COP27 in Ägypten Aktionstage mit spannenden Anlässen und Workshops unter dem Motto «Break down Climate Walls» statt.