«Schein-Freiheit!»: Rahel Blocher über das Covid-19-Gesetz
Rahel Blocher ist Unternehmerin und Tochter von SVP-Übervater Christoph Blocher. Für Nau.ch erklärt sie, weshalb sie das Covid-19-Gesetz Ende November ablehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die abgeänderte Version des Covid-19-Gesetzes kommt am 28. November zur Abstimmung.
- Rahel Blocher wird ein Nein einlegen – sie hält die Zertifikatspflicht für spalterisch.
- Im Gastbeitrag plädiert sie für die Abschaffung der Massnahmen und Eigenverantwortung.
Noch selten wurde ein Abstimmungskampf so vehement, moralisierend und verunglimpfend geführt wie zum Covid-19-Gesetz. Und der Graben geht quer durch die Gesellschaft. Durch die Zertifikatspflicht werden Mitmenschen, die sich aus persönlichen Gründen entscheiden, sich nicht impfen zu lassen, aus der Gesellschaft ausgestossen und mit dem teuren Testzwang finanziell benachteiligt.
Als Geimpfte wehre ich mich gegen diese Diskriminierung, weil ich diese Zweiklassengesellschaft und Ausgrenzung von Andersdenkenden ablehne.
App abgelehnt – Smartphone zu alt
Als das Tracing App 2020 als die Lösung für die Bekämpfung der Pandemie propagiert wurde, wurde ich persönlich verbal angegriffen, weil ich den angebotenen Flyer (!) zu dieser App ablehnte. Ich wurde als egoistisch und unsolidarisch beschimpft. Dabei konnte ich die App gar nicht auf meinem Mobiltelefon installieren, da es zu alt war.
Aber in der Zwischenzeit spricht interessanterweise niemand mehr von dieser Contact-Tracing App. Diese Geschichte hat mich aber aufgeschreckt und mir bewusst gemacht, wie gehässig und moralisierend die Debatte geführt wird.
Schein-Freiheit durch Impfung?
Inzwischen werden nun das Impfen und das Zertifikat als die Lösung schlechthin propagiert. Jetzt ist, wer sich nicht impfen lässt, angeblich unsolidarisch und egoistisch. Der Diskurs hat sich noch mehr verhärtet und verrannt. Neuere Studien belegen, dass die gegenwärtig verfügbaren Impfstoffe in 40 bis 60 Prozent Durchbrüche zeigen, wobei es allerdings bei den Geimpften kaum zu schweren Verläufen kommt.
Zudem zeigt sich, dass Geimpfte ähnlich ansteckend sind wie ungeimpfte Infizierte. Wird die neue Schein-Freiheit, die uns durch die Impfung gewährt wurde, nun wieder entzogen, da die Ansteckung doch nicht ausgeschlossen werden kann? Wie lange wird dieser Freiheitsentzug noch anhalten?
Der Bundesrat hat offenbar keine Strategie, wie er die Massnahmen zur Regelung auch der kleinsten Aspekte unseres täglichen Lebens wieder aufheben will und wie wir wieder zu Freiheit und Eigenverantwortung zurückkehren. Es gibt aber Alternativen zu dieser Schein-Freiheit und Schein-Normalität.
Ein NEIN zum Covid-19-Gesetz ist für mich der Anfang der Rückkehr zur Normalität. Wir müssen zu einem gesunden und freien Umgang mit Corona finden. Ich setze mich für eine gesunde und freie Gesellschaft ein, bei der jeder die Freiheit hat, sich eine eigene Meinung zu bilden und ohne Zwang zu handeln.