Das ökologische Taxi der Zukunft soll fliegen
Per Helikopter von A nach B fliegen ist heute purer Luxus. Ein Startup aus dem Wallis will Kurzstreckenflüge mit einer innovativen Idee nun demokratisieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Jungunternehmen Dufour Aerospace will die Luftfahrt elektrifizieren.
- Ihr elektrisch betriebenes Fluggerät soll doppelt so schnell wie ein Helikopter sein.
- Unternehmer Thomas Pfammatter hofft, dass sein Fluggerät in 5 - 6 Jahren in der Luft ist.
Auf der Strasse stauen sich die Fahrzeuge, in den Zugwagons sind es die Pendler. Immer mehr Personen wollen immer schneller und energieeffizienter von A nach B kommen. Dies stellt eine grosse Herausforderung dar. Eine, die Thomas Pfammatter mit seinen Partnern von der Luft aus angehen will.
Der Unternehmer und Air Zermatt-Pilot hat schon mit 14 Jahren vom Fliegen geträumt. Lange bevor er den Auto-Führerschein in der Tasche hatte, war er bereits mit Fluglizenz in der Luft unterwegs.
2016 baute Thomas Pfammatter gemeinsam mit seinem Partner Dominique Steffen das weltweit erste elektrisch betriebene Kunstflugzeug. Mit dem Jungunternehmen «Dufour Aerospace» aus Visp tüftelt er am Nachfolge-Modell «aEro3».
Günstig, leise und vor allem schnell fliegen
Der «aEro3» soll Platz für fünf Personen bieten bis zu 350 km/h schnell fliegen. Das Fluggerät verbindet die Eigenschaften eines Flugzeugs und eines Helikopters. Einerseits soll das Fluggerät senkrecht starten und landen.
Andererseits aber auch sicher, ökologisch und vor allem schnell fliegen können. Gerade wegen letzterer Eigenschaft soll das Elektroflugzeug als erstes im medizinischen Bereich zum Einsatz kommen.
«Bei uns in der Schweiz ist die Versorgung gut. Aber er gibt viele Länder, in denen noch während der Golden Hour kein Spital erreicht werden kann.»
Die«Golden Hour», zu Deutsch «goldene Stunde» ist ein Begriff aus der Notfallmedizin. Damit ist der Zeitraum gemeint, in dem eine schwer verletzte Person ein Krankenhaus erreichen sollte, um die Überlebenschancen hoch zu halten.
Pfammatters Elektro-Flugzeug ist fast doppelt so schnell wie ein Helikopter und kann – wenn jede Sekunde zählt – Leben retten.
Die Konkurrenz schläft nicht
Am Anfang würden die Elektroflugzeuge noch Hybrid-angetrieben sein, so Pfammatter. Aber: «In Zukunft werden die Flieger rein elektronisch betrieben.» Mit «Zukunft» meint Pfammatter 10 bis 15 Jahre.
Ihr Modell «aEro3» weist nach heutigem Stand die selbe Energiebelastung wie ein SUV-Wagen auf. In fünf bis sechs Jahren soll sich der «aEro3» in die Luft erheben.
Bis dahin braucht es noch viel Geld. «10 Millionen sind für den ersten Prototypen nötig.» Dafür sucht Pfammatter nun nach Investoren. Der Druck ist gross, denn die Konkurrenz schläft nicht: «weltweit laufen derzeit über 100 Projekte im Bereich Elektro-Flugzeug.»