Adidas schraubt Umsatz nach «Yeezy»-Verkäufen nach oben
Adidas musste den Verkauf der «Yeezy»-Produkte einstellen. Doch trotz des Debakels mit Kanye West verlief der Verkauf positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verkauf der «Yeezy»-Produkte von Adidas verlief laut Insidern hervorragend.
- Kurz darauf gibt der Konzern bekannt, dass sein Umsatz deutlich höher ausfallen wird.
- Und das trotz des Antisemitismus-Skandals von Kanye West.
Die berühmte Sportmarke Adidas stellte zusammen mit dem Rapper Kanye West die «Yeezy»-Turnschuhe her. Doch bald musste sowohl die Produktion als auch der Verkauf eingestellt werden: Der Musiker machte sich mit Aussagen wie «Ich mag Hitler» oder «Ich liebe Nazis» mehr als unbeliebt.
Dementsprechend blieb der Sportartikelhersteller auf einem Grossteil der bereits produzierten Schuhexemplare sitzen. Ende Mai wagte es Adidas, einen Teil von «Yeezy» zum Verkauf bereitzustellen, da die Produkte Scond-Hand für Höchstpreise gehandelt wurden. Ein «signifikanter Betrag» soll an Organisationen gespendet werden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschliesslich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen.
Verlust bei Adidas fällt durch «Yeezy»-Verkauf geringer aus
Laut der «Financial Times» soll der Verkauf ausgezeichnet angelaufen sein: So war beispielsweise ein Modell in Europa innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft. Deswegen zeigt sich Adidas nach diesen ersten Verkäufen für das laufende Jahr optimistischer.
So dürfte der erwartete Verlust 2023 geringer ausfallen, teilte das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mit. Adidas geht für das Jahr von einem negativen Betriebsergebnis von 450 Millionen Euro aus, nach zunächst geschätzten 700 Millionen Euro. Die Abschreibungen auf den übrigen «Yeezy»-Bestand wird bei 400 Millionen Euro gesehen, 100 Millionen Euro weniger als zuvor. Dazu kommen Kosten für die strategische Überprüfung von unverändert bis zu 200 Millionen Euro.
Adidas beendete Zusammenarbeit mit Kanye West
Kanye West hatte gemeinsam mit Adidas teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht – ein für beide Seiten höchst lukratives Geschäft. «Yeezy» bedeutete für den Konzern Milliardenumsätze, vor allem in den USA, mit sehr hoher Gewinnspanne. Nach antisemitischen Äusserungen von West und erheblichen Druck von aussen musste Adidas die Zusammenarbeit und den Verkauf der Produkte einstellen.
Beim Umsatz wurde der Sportartikelkonzern scheinbar aufgrund der Verkäufe von «Yeezy»-Produkte etwas zuversichtlicher. Hier erwartet das Management um Konzernchef Björn Gulden einen geringeren Rückgang. So dürften die Erlöse währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken, nach einem zunächst in Aussicht gestellten hohen einstelligen Prozentbereich.