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Air France und Airbus wegen Todesflugs Rio-Paris 2009 vor Gericht

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Frankreich,

Mehr als 13 Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine von Rio de Janeiro nach Paris mit 228 Todesopfern hat in Paris ein Prozess gegen Airbus und Air France wegen fahrlässiger Tötung begonnen.

«Französische Justiz - 13 Jahre zu spät»
«Französische Justiz - 13 Jahre zu spät» - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 28 Deutsche unter Todesopfern bei Absturz vor 13 Jahren.

«Wir wollen, dass Air France eingesteht, bei der Ausbildung der Piloten Fehler gemacht zu haben», sagte Ulrich von Jeinsen, der mehrere Hinterbliebene der 28 deutschen Opfer vertritt, am Montag zum Prozessauftakt in Paris.

Es handelt sich um den schwersten Unfall in der Geschichte der französischen Fluggesellschaft. Die Maschine vom Typ A330-203 war in der Nacht zum 1. Juni 2009 über dem Atlantik abgestürzt. Dabei waren alle 216 Passagiere und die zwölfköpfige Crew ums Leben gekommen.

«Wir hoffen, dass das Urteil so ausfällt, dass so ein Unglück nie wieder passieren kann», sagte Reiner Crolow, der bei dem Unglück seinen Sohn verloren hat. «Alexander hätte dieses Jahr seinen 40. Geburtstag gefeiert», sagte Crolows Frau Barbara. Das Berliner Ehepaar hatte mehr als zwei Jahre warten müssen, bis es einen Zinksarg mit den sterblichen Überresten seines Sohnes erhielt.

Das Flugzeugwrack und die Flugschreiber wurden erst zwei Jahre nach dem Unglück gefunden. Aus den Flugdaten geht hervor, dass kurz vor einer Unwetterzone die Geschwindigkeitssensoren vereisten, der Autopilot sich ausschaltete und der Geschwindigkeitsmesser nicht mehr funktionierte.

Der Pilot und die beiden Kopiloten wussten nicht mehr, ob sie im Steig- oder Sinkflug waren. Sie steuerten die Maschine so steil nach oben, dass die Strömung unter den Flügeln abriss und das Flugzeug wie ein Stein ins Meer stürzte.

Die Anwälte der Opfer argumentieren, dass Probleme mit den vereisenden Sensoren bekannt waren, die Piloten aber nicht auf diese Situation vorbereitet gewesen seien. In dem Prozess haben sich 489 Nebenkläger gemeldet. Das Verfahren soll bis zum 8. Dezember dauern.

Im Fall einer Verurteilung müssen die Unternehmen mit Geldstrafen in Höhe von je 225.000 Euro rechnen. Dabei handelt es sich um die vorgesehene Strafe nach dem französischen Unternehmensrecht. Verhandlungen über Entschädigungen spielen in dem Strafprozess keine Rolle.

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