Aldi Suisse freut sich über Aufmerksamkeit für Lehrlinge
SVP-Nationalrat Andreas Glarner schiesst gegen Lehrabgänger von Aldi. Statt einem Shitstorm gabs Gratulationen für die bestandene LAP. Den Discounter freuts.
Das Wichtigste in Kürze
- Andreas Glarner provoziert mit einem Facebook-Post.
- Viele Kommentarschreiber gehen nicht auf Glarners Kritik ein.
Andreas Glarner provoziert mal wieder: Auf Facebook hat der SVP-Nationalrat einen Ausschnitt aus einem Aldi-Prospekt gepostet. Zu sehen sind – mehrheitlich ausländisch klingende – Namen von Lehrabsolventen des Discounters. Das stört den Aargauer Politiker.
Gegenüber Nau.ch erklärt der SVP-Asylchef, warum er das Bild geteilt hat. Er wolle zeigen, dass «wir immer weniger Schweizer im Land haben und so langsam fremd im eigenen Land werden.»
Gratulation an Aldi-Lehrlingen
Einige Nutzer teilen Glarners Befürchtung, doch sie sind in der Minderheit. Und der Shitstorm, den der SVP-Mann wohl provozieren wollte, kam nicht zustande. Stattdessen gab es und eine Welle der Gratulationen – für die Aldi-Lehrlinge.
Selbst in SVP-Kreisen sorgt der Post für Kritik – etwa von Roger Köppel. Der Facebook-Eintrag ist auch in der Aldi-Zentrale angekommen. «Wir freuen uns über die mehr als 1500 verdienten Glückwünsche, die unsere Lernenden unter dem Post erhalten haben», sagt Sprecher Philippe Vetterli.
Aldi Suisse: «Lehrlinge haben Aufmerksamkeit, welche sie verdient haben»
Die Lernenden würden eine «wichtige Rolle» in der Versorgung der Schweizer Bevölkerung spielen. «Sie haben die Aufmerksamkeit, die sie nun erhalten, mehr als verdient.»
Seit 2005 ist Aldi in der Schweiz, seither hat der Unternehmen 450 Lehrlinge ausgebildet. Man werde auch in Zukunft auf die Ausbildung von Fachkräften setzten, sagt Vetterli.
Und ergänzt: «Dabei entscheiden wir uns stets für die geeignetsten Bewerber, da für uns Faktoren wie Motivation und Leistungsbereitschaft klar im Vordergrund stehen.»