Anleger der US-Börsen hofften auf Konjunkturpaket von Donald Trump
Vor dem langen Wochenende haben die wichtigsten US-Aktienindizes etwas zugelegt. Die Anleger hofften auf ein Konjunkturpaket des US-Präsidenten Donald Trump.
Das Wichtigste in Kürze
- Die wichtigsten US-Aktienindizes haben vor dem Wochenende noch etwas zugelegt.
- Anleger der US-Börse hofften auf ein Konjunkturpaket von Donald Trump.
- Die erhöhte Spannung zwischen den USA und China drückt jedoch auf die Stimmung der Börse.
- Wegen dem Memorial Day wird am Montag in den USA nicht gehandelt.
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben vor dem verlängerten Wochenende zumeist etwas zugelegt. US-Präsident Donald Trump könnte bald ein Konjunkturpaket nachlegen, da sich die Wirtschaft noch nicht so stark vom virusbedingten Lockdown erholte. Dies hofften die Anleger laut Marktanalyst Edward Moya vom Handelshaus Oanda. Etwas auf die Stimmung drückten jedoch die zuletzt wieder grösseren Spannungen zwischen den USA und China.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial weitete seine Vortagesverluste minimal aus und schloss am Freitag 0,04 Prozent tiefer bei 24'465,16 Punkten. Auf Wochensicht aber steht ein Plus von 3,29 Prozent zu Buche. In den USA wird am Montag wegen des Feiertages Memorial Day nicht gehandelt.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,24 Prozent auf 2955,45 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,38 Prozent auf 9413,99 Punkte zu.
Anleger wegen Spannungen zwischen USA und China verunsichert
Zuletzt war der Ton zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt wieder rauer geworden. US-Präsident Trump schiebt China den Schwarzen Peter in der Corona-Krise zu, was in Peking naturgemäss nicht gut ankommt. Auch machte Trump jüngst wieder mehr Stimmung gegen China in Sachen Handelskonflikt.
Hinzu kommen nun weitere Konfrontationspunkte zwischen beiden Ländern. So will Chinas Führung «wenn nötig» in Zukunft auch eigene nationale Sicherheitsorgane in Hongkong aufstellen und einsetzen. Die Hongkonger Börse war daraufhin zum Wochenschluss schwer unter Druck geraten. Experten befürchten neue Massenproteste in der früheren britischen Kronkolonie, die seit der Rückgabe 1997 an China weitgehend autonom verwaltet wird.
Unter den Einzelwerten an der Wall Street waren die Papiere von Foot Locker mit einem Minus von 8,5 Prozent auffällig. Die Umsätze des Sportschuhhändlers waren durch die Corona-Krise im ersten Quartal stärker unter Druck geraten als ohnehin befürchtet. Zudem füllen sich angesichts fehlender Nachfrage die Lager des Konzerns.
Die Anteilscheine des Branchenkollegen Under Armour sackten um rund 4 Prozent ab. Dies nachdem der Sportartikel-Anbieter eine bereits bestehende Wandelanleihe aufgestockt hatte.
Für die Papiere von Hewlett Packard Enterprise ging es als Schlusslicht im S&P 500 um mehr als elf Prozent abwärts. Auch die Umsätze des IT-Unternehmens waren stärker zurückgegangen als gedacht.
Dem chinesischen Online-Händler Alibaba hatte die Corona-Pandemie im letzten Geschäftsquartal die Geschäfte verhagelt. Die in New York notierten Anteilscheine verloren fast sechs Prozent.
Traktor-Produzent Deere & Co hält sich besser als erwartet
Die Aktien des Herstellers von Landwirtschafts- und Baumaschinen Deere & Co büssten anfängliche Gewinne ein und schlossen 1,5 Prozent tiefer. Der Traktoren-Produzent hielt sich mitten in der Corona-Krise bislang besser als befürchtet.
Das kam zunächst gut an, weil das abgelaufene Geschäftsquartal üblicherweise wichtig ist. Denn die Landwirte stecken vor und zu Beginn der Saatsaison oftmals Geld in Ausrüstung. Allerdings warnte das Unternehmen angesichts der Pandemie vor künftig fallenden Erlösen.
Der Euro litt unter einer allgemeinen Dollar-Stärke und notierte zuletzt bei 1,0902 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0904 (Donnerstag 1,1000) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9171 (0,9091) Euro.
Zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 4/32 Punkte auf 99 21/32 Punkte zu und rentierten mit 0,659 Prozent. Dies aufgrund der neuen Spannungen zwischen den USA und China.