Bank of England lässt Leitzins vor Brexit konstant
England steht kurz vor dem EU-Ausstieg. Trotzdem senkte die Bank of England den Zins nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- England steht kurz vor dem EU-Austritt.
- Die Bank of England senkt ihren Zinssatz trotzdem nicht.
- Sie verwies auf ein Anziehen der Konjunktur seit den Wahlen im Dezember.
Kurz vor dem britischen EU-Ausstieg hat sich die Notenbank in London nicht zu einer Zinssenkung durchringen können. Sie beliess den geldpolitischen Schlüsselsatz bei 0,75 Prozent, wobei nur zwei der neun Währungshüter für eine Kappung stimmten.
Die Notenbank verwies auf ein Anziehen der Konjunktur seit den Wahlen im Dezember. Zugleich liess die Notenbank allerdings die Tür für eine Lockerung offen: Sollte sich die Erholung der Wirtschaft nicht als nachhaltig erweisen, könne ein Anschub durch die Geldpolitik nötig werden.
Neue Spitze für Bank of England
Dies wird aber nicht mehr Aufgabe des Notenbank-Chefs Mark Carney sein. Er gibt sein Amt in der Bank Mitte März ab und wird Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für Klimaschutz und Finanzen. Der einstige Vizechef Andrew Bailey wird das Ruder bei der BoE übernehmen. Somit wird er auch die nächste Zinssitzung Ende März leiten.
Im November gab es Anzeichen konjunktureller Schwächen. Deswegen war an den Finanzmärkten bereits jetzt über eine erste geldpolitische Lockerung seit August 2016 spekuliert worden. Damals war es eine Reaktion auf das historische EU-Austrittsvotum. Nun steht der Ausstieg unmittelbar bevor.
Die künftigen Beziehungen zur EU sind jedoch weiter ungeklärt, was Unsicherheit für die Wirtschaft bedeutet. Die Bank of England hat mehrfach vor einem ungeregelten Brexit gewarnt. Dieser würde aus ihrer Sicht der Wirtschaft schweren Schaden zufügen.
