BEKB weist trotz Corona-Pandemie höheren Gewinn für 2020 aus
Die Berner Kantonalbank BEKB erzielte im Corona-Jahr 2020 einen höheren Gewinn. Im Zinsengeschäft verdiente das Staatsinstitut allerdings weniger.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BEKB schrieb im vergangenen Jahr einen 3,9 Prozent höheren Gewinn.
- Der Geschäftserfolg fiel wegen Abschreibungen und Investitionen allerdings zurück.
- Auch im Zinsengeschäft nahm die Berner Kantonalbank weniger ein.
Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat in dem von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 den Gewinn erhöhen können. Im Zinsengeschäft verdiente das Staatsinstitut allerdings weniger, weil es angesichts der Ungewissheit über die Auswirkungen der Pandemie die Wertberichtigungen wieder erhöhte.
Wegen Abschreibungen auf einzelnen Liegenschaften und umfangreichen Investitionen in die Informatik fiel zudem der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis um knapp 30 Prozent auf noch 112,7 Millionen Franken zurück, wie die BEKB am Freitag mitteilte.
Die Abschreiber und Investitionen wurden allerdings durch die Auflösung von Bankreserven kompensiert, womit ein um 3,9 Prozent höherer Jahresgewinn von 148,4 Millionen Franken resultierte.
Aktionäre bekommen höhere Dividende
Die Aktionäre erhalten nun eine gestiegene Dividende von 8,80 Franken nach 8,40 Franken im Jahr davor. Das entspricht laut der Mitteilung einer Ausschüttungsquote von 55 Prozent – die Kantonalbank will mindestens 50 bis maximal 70 Prozent ausschütten.
Der gesamte Geschäftsertrag der BEKB lag mit 413,2 Millionen um 7,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Während im wichtigen Zinsengeschäft der Bruttoerfolg gesteigert wurde, führte die Erhöhung der Ausfallrisiko-bedingten Wertberichtigungen zu einem Rückgang des Netto-Erfolgs um 6,7 Prozent auf 268,7 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Kantonalbank noch Wertberichtigungen aufgelöst.
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft blieb die BEKB in etwa auf dem Vorjahresniveau (-0,1 Prozent auf 105,1 Millionen Franken). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (-13,0 Prozent auf 20,9 Millionen) fiel klar unter dem Vorjahr aus.
BEKB senkt Aufwand
Gleichzeitig konnte die Kantonalbank auch den Geschäftsaufwand deutlich senken (-4,5 Prozent auf 237,2 Millionen). Während der Personalaufwand leicht stieg, reduzierte sich der Sachaufwand sehr deutlich. Die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen hätten damit die angestrebte Wirkung gezeigt, stellt die BEKB fest.
Im Privat- und Firmenkundengeschäft konnte die BEKB weiter zulegen. Insgesamt nahmen die Kundenausleihungen um 3,7 Prozent auf 24,9 Milliarden Franken zu. Die Hypothekarforderungen stiegen dabei mit einem Plus von 3,9 Prozent etwas stärker. Aufgrund der Covid-19-Pandemie habe sich bei vielen Mietern der Wunsch nach einem Eigenheim verstärkt, so die BEKB.
Die Kundengelder stiegen mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 24,6 Milliarden Franken. Grund für die Zunahme sei eine hohe Liquiditätshaltung der Kunden, so die Bank. Die Bilanzsumme der Bank lag mit 36,4 Milliarden Franken um 10,6 Prozent über dem Vorjahr.
Im laufenden Jahr erwartet die BEKB weiterhin ein herausforderndes Marktumfeld und durch die Covid-19-Pandemie geprägte Rahmenbedingungen. Weiterhin würden auch umfassende Investitionen nötig sein, heisst es. Aufgrund der geplanten Investitionen und der unsicheren wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 erwarte die Bank 2021 einen leicht tieferen Jahresgewinn.