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Bergregion Crans-Montana will mit Nebensaison und Airbnb wachsen

Keystone-SDA
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Crans-Montana,

Crans-Montana in den Walliser Bergen erwartet ein starkes Wachstum auch über die Skisaison hinaus.

Skitourismus
Noch generiert die Bergregion Crans-Montana einen Grossteil der Einnahmen im Winter und dank dem Skitourismus.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die Walliser Bergregion Crans-Montana sieht in schneeunabhängigen Sportarten und vermehrter Airbnb-Vermietung ein zweistelliges Wachstumspotenzial über die Skisaison hinaus. Dies solle zudem ermöglichen, unabhängig vom US-Riesen Vail Resorts zu bleiben.

«Über die nächsten zwei Jahre sehe ich für die Region ein Wachstumspotenzial von 10 bis 15 Prozent», sagte Crans-Montana-Tourismus-Direktor Bruno Huggler am Dienstag am Rande einer Medienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Diese Prognose umfasse den gesamten Jahresumsatz, mit besonderem Fokus auf die bisher weniger wichtige Herbstsaison. Bislang mache die Region rund 60 Prozent der Einnahmen im Winter und 40 Prozent im Sommer.

Um die Menschen fernab vom Skitourismus in die Region zu locken, betonte der Tourismus-Vertreter die Vielseitigkeit der Region. Diese biete diverse Sportarten wie etwa Golf, Trail Running, Wakeboarding oder Mountainbiking.

Während die kommenden Skiweltmeisterschaften in 2027 zu mehr Investitionen im Luxus-Segment geführt hätten – per Ende 2024 sei etwa die Eröffnung eines Hyatt-Hotels geplant -, versuche die Region ihr Image als Zweitwohnungsstandort mit Blöcken aus den 1960er und 1970er Jahren loszuwerden.

80 Prozent der Gäste aus der Schweiz

Zwar seien in den letzten Jahrzehnten einige Wohnobjekte leer gestanden. Seit der Pandemie seien diese aber stärker genutzt und renoviert worden.

Zudem lasse sich zunehmend ein Trend zur Airbnb-Vermietung ausmachen. «Derzeit sind schätzungsweise 15 bis 20 Prozent der Zweitwohnungen auf Airbnb ausgeschrieben», so Huggler. Dies belebe die Region.

Schliesslich erhofft sich der lokale Tourismusverband auch durch die Übernahme durch das US-Skigebietbetreiber Vail Resorts Wachstumschancen. Bisher habe der Anteil der amerikanischen Touristen im Gebiet lediglich 3 Prozent ausgemacht. Dies dürfte sich mit der Integration des Skigebiets in den «Epic Pass» per Skisaison 2024/2025 ändern, so der Tourismus-Direktor. Aktuell kämen 80 Prozent der Gäste aus der Schweiz, vor allem aus der Romandie.

Vail Resorts gab jüngst bekannt, Mehrheitsanteile an den Bergbahnen von Crans-Montana inklusive den dazugehörigen Restaurants sowie an einer der Skischulen zu übernehmen. Der US-Skigebietbetreiber schätzt den Wert des Resorts auf rund 118,5 Millionen Franken.

Unternehmen mit viel Know-how

Weiter seien über die nächsten fünf Jahre Investitionen von rund 30 Millionen Franken geplant. Im ersten vollen Betriebsjahr nach dem voraussichtlichen Abschluss der Übernahme, also per Ende Juli 2025, erwartet das US-Unternehmen in Crans-Montana einen Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von rund 5 Millionen Franken. Mittelfristig solle das Resort einen jährlichen EBITDA von über 15 Millionen Franken erzielen.

Im Jahr zuvor hat Vail Resorts bereits die Leitung der Destination Andermatt-Sedrun übernommen. Der amerikanische Wintersportriese zahlte 149 Millionen Franken für den Kauf eines 55-Prozent-Anteils der Tochtergesellschaft von Andermatt Swiss Alps (ASA), die dem ägyptischen Geschäftsmann Samih Sawiris gehört.

In dieser Region habe man bisher gute Erfahrungen mit Vail Resorts gemacht: Das Unternehmen bringe viel Know-how mit und investiere in das Angebot für die Gäste und die Weiterentwicklung der Destination. Zudem respektiere sie «die lokalen Verhältnisse», sagte ein Sprecher von Andermatt Swiss Alps auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Kommentare

User #5158 (nicht angemeldet)

Ich schreibe dies als Ausländerin, die in der Schweiz lebt. Ich war zweimal in Zermatt, aus Neugier und weil ich eine Bergwanderung machen wollte. Das erste Mal war ein No-no: zu viele Touristen mit riesigen Koffern, zu viel Kommerzialisierung, kein Ort, der Menschen anspricht, die die Natur lieben, und ich kann mir nicht vorstellen, wie man noch mehr von dieser Menge an Menschen wollen kann, die nur daran interessiert sind, mit der Seilbahn auf den Gipfel zu fahren und dann in den Geschäften zu stöbern. Lohnt es sich, die Schweiz zu verkaufen? Die Schweiz wirbt für sich selbst, sie braucht keine ausländischen Investitionen. Ausländische Investitionen bringen ausländischen Investoren Gewinn, warum überlässt man diesen Gewinn nicht den Schweizer Gemeinden. Man wird sein eigenes Einkommen los ... man kann das Land verpachten, nicht verkaufen. Andermatt, Rigi Kulm, Crans Montana ... die besten Juwelen werden in ausländische Hände verkauft. Wie viel Schweiz ist/bleibt in der Schweiz?

User #3196 (nicht angemeldet)

AirBNB soll helfen, guter Witz...

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