Bessere Bedingungen für DPD-Fahrer gefordert
Unia hat gemeinsam mit den DPD-Fahrern eine Petition eingereicht. Es soll endlich etwas gegen die schlechten Arbeitsbedingungen passieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Unia und DPD-Fahrer haben beim Unternehmen eine Petition eingereicht.
- Gefordert sind sofortige Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen.
- DPD versucht sich aus der Verantwortung zu ziehen.
Die Gewerkschaft Unia und DPD-Fahrerinnen und -fahrer haben am Donnerstag wegen «gravierender Missstände» beim Paketzusteller eine Petition eingereicht. Das Unternehmen müsse endlich mit den Fahrerinnen und Fahrern und der Gewerkschaft verhandeln.
Die Petition wurde an CEO Tilmann Schultze übergeben. Dies teilt Unia in einer Mitteilung vom Donnerstag mit.
Es solle eine Lösung gefunden werden, damit die geleistete Arbeit bezahlt und Arbeitnehmende fair behandelt würden. Denn die Arbeitsbedingungen seien momentan unhaltbar.
Sofortige Verhandlungen gefordert
Die Gewerkschaft fordert zudem sofortige Verhandlungen über den bereits im Februar bei DPD deponierten Forderungskatalog. Auch sollten Drohungen gegen Gewerkschaftsmitglieder beendet werden.
DPD versuche sich derzeit, aus der Verantwortung zu ziehen, und schiebe die Schuld an Subunternehmen, hiess es weiter. Dabei seien diese nur Rädchen im «System DPD». Sie kontrollieren weder die Anzahl Pakete noch die Gestaltung der Lieferrouten.
Überall dieselben Missstände
Wenn bei zahlreichen Subunternehmen dieselben Missstände auftreten würden, braucht es umfassende Lösungen. Der Schlüssel dazu liege bei DPD. Selbst wenn es bei einzelnen Subunternehmen inzwischen kleine Verbesserungen gebe, brauche es Veränderungen bei den Rahmenbedingungen.
Derzeit herrsche ein vertragsloser Zustand, hiess es. Für die Subunternehmen gelte der GAV ohnehin nicht.
Aufsichtsmassnahme nach Überprüfung
Anfang Mai hatte die Eidgenössische Postkommission (Postcom) wegen Hinweisen auf Verstösse eine Aufsichtsmassnahme gegen eine gemeldete Anbieterin von Postdiensten ausgesprochen. Sie hatte deren Vereinbarungen mit ihren Subunternehmen überprüft.
Gemäss Postcom ist durch die besagten Vereinbarungen nicht gewährleistet, dass die Subunternehmen die branchenüblichen Arbeitsbedingungen einhalten. Laut Unia-Mitteilung soll alles darauf hinweisen, dass es sich um DPD handelt.
Eine Stellungnahme des Paketzulieferers DPD wurde von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagvormittag angefordert.