Die grossen Lebensmittelproduzenten haben es derzeit schwer. Zu schaffen macht der Branche vor allem der Trend hin zu günstigen Produkten, weg von den Marken.
nestlé
Zu den Lebensmittelgiganten zählen etwa Nestlé und McDonald's. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Big-Food-Branche kriselt es.
  • Lebensmittelkonzerne wie Nestlé kämpfen mit dem schwierigen Marktumfeld und den Preisen.
  • Grösstes Problem ist der Trend weg von den Markenartikeln, hin zu günstigen Eigenmarken.
Ad

Lebensmittelgiganten wie Nestlé, McDonald's oder Mars stehen derzeit unter besonderem Druck. Erst diese Woche hat etwa Nestlé mit einem spontanen Führungswechsel Schlagzeilen gemacht.

Doch nicht nur in der europäischen Nahrungsmittelindustrie kriselt es, auch US-amerikanische Händler bemerken die anhaltenden Preissteigerungen bei Markenprodukten. Doug McMillon, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Walmart, sagte in einer Telefonkonferenz zu den Unternehmenszahlen des zweiten Quartals, dass Walmart die Lebensmittelhersteller dazu drängen wolle, die Preise zu senken und möglichen Preiserhöhungen entgegenzuwirken.

Walmart kritisiert Lebensmittelhersteller

«Es gibt einige (Lieferanten), die immer noch über Kostensteigerungen sprechen. Und wir wehren uns energisch dagegen, weil wir der Meinung sind, dass die Preise sinken müssen», so McMillon. Obwohl die Eigenmarken von Walmart an Beliebtheit gewonnen haben, da die Verbraucher preissensibler geworden sind, sagt McMillon, dass der Einzelhändler es begrüssen würde, wenn die Markenhersteller ihr Wertangebot für die Kunden schärfen würden.

Das Marktumfeld der Big-Food-Branche war zuerst während der Corona-Pandemie ins Wanken geraten, weil Konsumentinnen und Konsumenten wieder vermehrt gesund und nachhaltig gekocht haben. Spätestens mit der Inflation entwickelten sie dann ein anderes Preisbewusstsein. Dementsprechend kriselt es in Konzernen, deren Geschäftsmodell auf bekannten Marken- und Lifestyle-Produkten aufbaut.

Nestlé lange auf Platz 1 im Big-Food-Ranking

Zu den grössten börsennotierten Unternehmen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie – Big Food – gehören laut Forbes vor allem Nestlé, der Bierkonzern Anheuser-Busch sowie Pepsi. Weitere Lebensmittelriesen wie Danone, General Mills, Mondelez, Tyson Foods, JBS und Kraft-Heinz folgen im Ranking.

Kritisiert an Big Food wird oft, dass es sich bei den Produkten um hochverarbeitete Lebensmittel handelt. Industriell gefertigte Lebensmittel stehen nachweislich im Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2. Dementgegen stehen oft Argumente wie eine lange Haltbarkeit und Verfügbarkeit.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LebensmittelInflationDanoneCoronavirusPepsiNestlé