Brexit-Chefunterhändler müssen Gespräche wegen Corona-Falls aussetzen
Die Chefunterhändler der EU und Grossbritanniens haben ihre Gespräche über ein Handelsabkommen nach dem Brexit wegen eines Corona-Falls unterbrechen müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Verhandlungsteams arbeiten aber weiter an Handelsabkommen.
Die Verhandlungen auf ihrer Ebene würden «für kurze Zeit ausgesetzt», erklärte EU-Verhandlungsführer Michel Barnier am Donnerstag auf Twitter. Grund sei ein positiver Covid-19-Test eines Unterhändlers der EU-Seite. Die Verhandlungsteams würden aber «ihre Arbeit unter voller Beachtung der Richtlinien fortsetzen».
«Die Gesundheit unserer Teams steht an erster Stelle», schrieb der britische Chefunterhändler David Frost auf Twitter. Er stehe «in engem Kontakt» mit Barnier «zu der Lage».
Grossbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten. Bis Jahresende bleibt es aber noch im EU-Binnenmarkt und der Zollunion. Diese Übergangsphase wollten beide Seiten eigentlich nutzen, um ein Handelsabkommen auszuhandeln. Die Gespräche kommen aber seit Monaten kaum voran.
Hauptstreitpunkte in den Verhandlungen sind faire Wettbewerbsbedingungen, die Kontrolle eines künftigen Abkommens und die Fangrechte für EU-Fischer in britischen Gewässern. Nach einer Einigung müsste ein Abkommen noch durch das Europaparlament genehmigt werden. Die Zeit ist bereits äusserst knapp, um sicherzustellen, dass die Vereinbarung noch rechtzeitig bis zum Jahreswechsel in Kraft treten kann.