Chinas Behörden nehmen tiefgrefrorene Lebensmittel aus dem Ausland ins Visier
Das Wichtigste in Kürze
- Reaktion auf angebliche Corona-Infektionen durch Kontakt mit Tiefkühlprodukten.
Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten, hatten zwei mit dem Virus infizierte Beschäftigte eines Kühlhauses in der Hafenstadt Tianjin zuvor Kontakt mit «kontaminierten Tiefkühlwaren». Zwei weitere Städte in der südchinesischen Provinz Fujian meldeten mutmassliche Spuren des Virus in einer Ladung tiefgefrorener Fische aus Indien sowie in Fleisch aus Argentinien.
Erst vergangene Woche hatten die Behörden in der Stadt Wuhan, in der das neuartige Coronavirus Ende 2019 erstmals festgestellt worden war, Funde auf gefrorenem Fleisch aus Brasilien gemeldet. Seither entnahmen die Zollbehörden nach eigenen Angaben mehr als 800.000 Proben aus Lebensmittelimporten, um diese auf das Virus testen zu lassen. Einfuhren von 99 ausländischen Lieferanten wurden demnach ausgesetzt.
Chinesische Staatsmedien hatten unlängst auch eine Schweinshaxe aus Deutschland für einen Corona-Fall verantwortlich gemacht. Die Bundesregierung wies den Bericht allerdings entschieden zurück. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei eine «deutsche Schweinshaxe als Grund für einen Coronafall in China unwahrscheinlich», erklärte das Landwirtschaftsministerium. Laut dem zuständigen Bundesinstitut für Risikobewertung sei bislang überhaupt keine Infektion mit dem Coronavirus über den Verzehr von Fleisch oder den Kontakt mit kontaminierten Fleischprodukten bekannt.
Auch seien landwirtschaftliche Nutztiere wie Schweine oder Hühner nach gegenwärtigem Wissensstand nicht mit dem Coronavirus infizierbar, erklärte das Ministerium weiter. Sie können das Virus demnach über diesen Weg nicht auf den Menschen übertragen. Auch nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es derzeit keine Anhaltspunkte, dass sich Menschen über Lebensmittel oder Lebensmittelverpackungen mit dem Coronavirus infizieren können.