Credit Suisse: Aktie sackt weiter ab
Die Aktionäre der Credit Suisse erhalten Bezugsrechte für jede gehaltene Aktie. Die Credit Suisse Aktien verlieren weiter an Wert.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag setzten die Aktien von Credit Suisse ihre Talfahrt fort.
- Die Titel sind erstmals unter die Marke von 3 Franken abgesackt.
Auch am Montag verlieren die Credit-Suisse-Aktien weiter an Wert. So sind die Titel der Grossbank nun das erste Mal unter die Marke von drei Franken abgesackt.
Die bestehenden Credit Suisse-Aktionäre haben für jede von ihnen gehaltene Aktie ein Bezugsrecht neue Aktien erhalten. Dies fand im Rahmen der am vergangenen Mittwoch beschlossenen Kapitalerhöhung statt. Insgesamt sieben Bezugsrechte berechtigen gemäss den festgelegten Bedingungen zum Kauf von zwei neuen CS-Aktien zu einem Preis von 2,52 Franken.
Erstmals keine Bezugsrechte für Aktien
Erklärt werden zumindest die Hälfte der massiven Kursrückgänge folgendermassen: Die CS-Aktien werden erstmals ohne Bezugsrechte für neue Aktien aus der Kapitalerhöhung gehandelt.
In einem Handel mit hohen Schwankungen notieren die CS-Aktien gegen 10.15 Uhr mit 3,025 Franken um 8,9 Prozent respektive 29,3 Rappen tiefer als zum Börsenschluss am Freitag. Kurz zuvor hatten sie ein neues Allzeittief bei 2,97 Franken erreicht. Die Bezugsrechte für neue CS-Aktien werden derweil an der Börse separat zu 14,5 Rappen gehandelt.
Die angeschlagene Grossbank beschafft sich mit zwei Kapitalerhöhungen neue Mittel von insgesamt 4,0 Milliarden Franken. Mit der Ausgabe von neuen Titeln an die bestehenden Aktionäre will sie rund 2,24 Milliarden Franken einnehmen.
Bereits am Freitag waren die Aktien aus einer Kapitalerhöhung für «qualifizierte Aktionäre» an die Börse gelangt. Diese Erhöhung brachte der CS weitere 1,76 Milliarden Franken an neuem Kapital. Daran teilgenommen hat unter anderem die neu eingestiegene CS-Grossaktionärin Saudi National Bank.
Milliardenverlust im vierten Quartal
Die Credit Suisse-Aktien befinden sich allerdings seit dem vergangenen Mittwoch in einem anhaltenden Abwärtstrend. Damals hatte die CS im Vorfeld ihrer ausserordentlichen Generalversammlung einen neuen Milliardenverlust für das vierte Quartal angekündigt. Auch hohe Abflüsse von Kundengeldern wurden kommuniziert.
Vor allem die massiven Abflüsse von Kundenvermögen im «Wealth Management»-Geschäft sind von Beobachtern mit grosser Beunruhigung aufgenommen worden. Dadurch schmilz die Ertragsbasis der Grossbank weg. Gemäss Medienberichten können derzeit vor allem die UBS und Morgan Stanley von Kundenabgängen der CS profitieren.
Am Wochenende versuchte derweil der Schweiz-Chef der Credit Suisse in den Medien zu beruhigen. Im Heimmarkt hat die CS etwa 1 Prozent der Vermögensbasis verloren.
Die Credit Suisse ist seit den Debakeln um den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos schwer angeschlagen. Nach einem massiven Jahresverlust 2021 erwartet sie auch für das laufende Jahr tiefrote Zahlen. Neben einer Kapitalaufstockung hat sie auch eine tiefgreifende Restrukturierung angekündigt.