Credit Suisse-Aktionäre zeichnen 98,2 Prozent der neuen Aktien
Die Aktionäre der Credit Suisse haben im Rahmen des Bezugsrechtsangebots 98,2 Prozent der angebotenen neuen Aktien gezeichnet. Die restlichen neuen Aktien sollen am Markt zum Ausgabepreis oder darüber verkauft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt nimmt die Grossbank im Rahmen der Kapitalerhöhung wie geplant weitere 2,24 Milliarden Franken oder sogar noch etwas mehr ein, wie die Grossbank am Donnerstagabend mitteilte.
Sie hat so in zwei Schritten ihr Kapital um rund 4 Milliarden Franken aufgestockt.
Die bestehenden Aktionäre konnten im Rahmen der Kapitalerhöhung neue CS-Aktien zum Preis von 2,52 Franken zu zeichnen. Je Aktie hatten sie ein Bezugsrecht erhalten, wobei sieben Bezugsrechte zum Kauf von zwei neuen Aktien berechtigten. Die CS-Aktie schloss am Donnerstagabend auf 2,942 Franken.
Die CS-Aktionäre zeichneten nun laut der Mitteilung 873 Millionen der insgesamt 889 Millionen neu ausgegebenen Aktien. Diese können ab dem (morgigen) Freitag an der Schweizer Börse gehandelt werden. Damit bleiben nur noch 16,4 Millionen neue Aktien, für die noch ein Abnehmer am Markt gesucht wird.
CS-CEO Ulrich Körner wertet den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung als «wichtigen Meilenstein» für die «neue» Credit Suisse. Die Bank habe in den letzten Wochen bei der Umsetzung der strategischen Massnahmen wichtige Fortschritte gemacht.
Weitere 1,76 Milliarden Franken hatte die Credit Suisse bereits Ende November über eine Kapitalerhöhung von einer Gruppe von qualifizierten Anlegern eingenommen. Dazu gehört die Saudi National Bank (SNB), die mit einem angepeilten Anteil von 9,9 Prozent neu die grösste Aktionärin der Credit Suisse ist.
Die Credit Suisse benötigt neues Kapital zur Finanzierung ihrer Ende Oktober angekündigten tiefgreifenden Restrukturierung. Dabei soll die verlustträchtige Investmentbank-Einheit deutlich verkleinert und teilweise ausgelagert werden. Zudem soll die Belegschaft bis 2025 von rund 52'000 auf noch etwa 43'000 Angestellten verkleinert werden.
Die Grossbank ist seit den Debakeln um den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und die Liquidierung der Greensill-Fonds im Jahr 2021 schwer angeschlagen. Nach einem hohen Verlust im vergangenen Jahr dürfte sie auch das Jahr 2022 tief in den roten Zahlen abschliessen. In den vergangenen Monaten hatte sie ausserdem mit massiven Abflüssen von Kundengeldern zu kämpfen.