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Credit Suisse: Kantonalbanken profitierten von Geldabflüssen

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Obwalden,

Durch den Untergang der Credit Suisse verlor der Schweizer Finanzplatz fast einen dreistelligen Milliardenbetrag. Profiteure: Kantonalbanken – aber nicht alle.

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Durch das Debakel bei der Credit Suisse entging dem Schweizer Finanzplatz beinahe ein dreistelliger Milliardenbetrag. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Monaten vor dem CS-Untergang zogen Kunden insgesamt 221 Milliarden Franken ab.
  • Der grösste Teil des Geldes floss in Geldmarktfonds oder ins Ausland.
  • In der Schweiz konnten lediglich die Kantonalbanken profitieren.

Nicht wenige, vor allem kleinere Schweizer Banken hatten wohl gehofft, abgezogene Kundengeldeinlagen übernehmen und so vom Credit-Suisse-Debakel profitieren zu können. Statistiken der Schweizer Nationalbank zeigen nun aber ein ernüchterndes Ergebnis: Ein Grossteil der Gelder floss ins Ausland ab.

Haben oder hatten Sie ein Konto bei der Credit Suisse?

Anfang Woche aktualisierte die SNB ihre monatliche Bankenstatistik. Sie erlaubt eine erste Abschätzung, welchen Schaden der Schweizer Finanzplatz durch den Untergang der Credit Suisse genommen hat. Zwischen Ende September 2022 und März 2023 wurden bei CS und UBS Einlagen in Höhe von 221 Milliarden Franken abgezogen.

Davon wurden 24 Milliarden bei den Schweizer Kantonalbanken deponiert. Es ist die einzige Bankengruppe des Landes, welche in diesem Halbjahr einen grösseren Zuwachs der Kundeneinlagen verzeichnen konnte.

Sie konnten durch ihre Staatsgarantie von der CS-Krise profitieren. Privat,- Regional, oder auch die Raiffeisenbanken spürten keine besonderen Auswirkungen.

Lange Gesichter gab es auch bei Julius Bär: Gerade einmal einen Zufluss von 3,5 Milliarden Franken verzeichnete man gegenüber Ende 2022. Ein Plus von nur einem Prozent.

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Die Kantonalbanken konnten als einzige Bankengruppe von der Krise bei der Credit Suisse profitieren. - keystone

Der grösste Teil der ehemaligen CS-Kundeneinlagen, 104 Milliarden Franken übrig, wurde in Geldmarktfonds gesteckt. Sie wurden also «zwischengelagert». Nun bleiben aber noch immer 93 Milliarden Franken übrig. Was ist mit diesen Geldern passiert?

Credit Suisse: Grossteil der Gelder flossen ins Ausland ab

Eine Vermutung lässt sich herleiten, wenn man anschaut, woher die CS-Kunden kommen, die ihre Einlagen von der Grossbank abgezogen haben. In der Schweizer Bankenstatistik sind diese nämlich mit «Domizil Schweiz» oder «Domizil Ausland» hinterlegt. Es zeigt sich: Eine klare Mehrheit der Geldrückzüger hat ihren Wohnsitz nicht in der Schweiz.

Dies berichtet die «Aargauer Zeitung». Und lässt darauf schliessen, dass diese Gelder bei ausländischen Banken deponiert wurden. Dem Schweizer Finanzplatz entging durch den Untergang der Credit Suisse also fast ein dreistelliger Milliardenbetrag. Ganz zu schweigen vom noch immer schwer abschätzbaren Imageverlust.

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