Credit Suisse: So viel kassierten die letzten Chefs ab
In den letzten 16 Jahren der Credit Suisse kassierten vier Konzernchefs insgesamt knapp eine Drittelmilliarde an Gehältern und Boni. Eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Credit Suisse zahlte in den letzten 16 Jahren sehr hohe Boni an ihre Top-Kader.
- Die vier letzten Konzernchefs kamen insgesamt auf knapp eine Drittelmilliarde.
- Alleine Brady Dougan (Mai 2007 bis 2015) erhielt 231 Mio. Franken.
2007 erlebte die Credit Suisse ihren Höhepunkt. Die Aktie der Schweizer Grossbank wurde damals für über 90 Franken gehandelt. Das Geldhaus hatte einen Wert von knapp 100 Milliarden. Seither ging es für die CS aber nur noch bergab.
Die vier Konzernchefs der letzten 16 Jahre verdienten sich aber trotz den Schwierigkeiten der Bank eine goldene Nase. Insgesamt erhielten sie knapp eine Drittelmilliarde Franken an Grundgehältern und Boni. Eine Übersicht:
Brady W. Dougan (Mai 2007 bis Juli 2015)
Als der Amerikaner im Jahr 2007 die CS übernahm, lag der Aktienwert bei 77 Dollar. Bei seinem Austritt nur noch 28 Dollar (-63%). In 8 Jahren erhielt Dougan trotzdem 231'00'000 Franken (231 Mio.).
Tidjane Thiam (Juli 2015 bis Februar 2020)
Bei dem Amtsantritt des ivorisch-französischen Doppelbürgers lag die Aktie der CS bei 28 Dollar. Bei seinem Austritt gerade noch 14 Dollar (-50%). In 5 Jahren als CEO der Credit Suisse erhielt Thiam trotzdem 78'000'000 Franken (78 Mio.).
Thiam soll zudem eine Abgangsentschädigung im Bereich von geschätzten 30 Millionen erhalten haben. Die Details dazu wurden aber nie veröffentlicht.
Thomas Gottstein (Februar 2020 bis August 2022)
Bei Amtsantritt des Schweizers lag die Aktie bei 14 Dollar. Bei seinem Austritt zwei Jahre später nur noch bei 5,80 Dollar (-58,6%). In nur zwei Jahren als CEO bei der CS bezog Gottstein insgesamt 12'000'000 Franken (12 Mio.).
Auch bei Gottstein wird über einen goldenen Fallschirm spekuliert. Falls das stimmt, dürfte dieser aber weit spärlicher ausfallen als bei Thiam.
Ulrich Körner (August 2022 bis März 2023)
Bei Amtsantritt hatte die CS-Aktie noch einen Wert von 5,8 Dollar. Innerhalb weniger Monate stürzte sie auf 0,97 Dollar ab. Der letzte Konzernchef in der Geschichte der Credit Suisse verdiente bisher einen Lohn von 2'500'000 Franken (2,5 Mio.).
Nicht immer war bei der Credit Suisse der CEO der Bestverdienende
Wichtig: Ein Teil der Boni wurde in gebundenen Aktien ausgezahlt. Aufgrund des Kursverfalls verloren diese auch für die CEOs im Verlaufe der Zeit an Wert.
Spannend: Nicht immer war in den letzten 16 Jahren der CEO der Bestbezahlte. Zu erwähnen sind etwa die 20,8 Millionen Franken, die Asienchef Kai Nargolwala 2008 kassierte. Auch US-Chef Antonia Quintella sorgte mit den erhaltenen 15,6 Millionen im Jahr 2010 für Aufsehen.
Auch erwähnenswert: Die letzten 16 Jahre der Credit Suisse standen im Zeichen der Ära von Urs Rohner. Der Verwaltungsratspräsident förderte die Kultur der Monsterlöhne und kassierte auch selbst ab. In seinen 10 Jahren bei der Bank verdiente er ungefähr 43 Millionen Franken.