Credit Suisse

Credit Suisse: Talfahrt für Kunden «unproblematisch»

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Zürich,

Die Credit Suisse ist weiterhin stark angeschlagen: Zum Wochenbeginn rutschten die Aktienkurse auf unter drei Franken ab. Welche Auswirkungen hat dies auf Kunden?

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Ein Kunde der Credit Suisse hebt an einem Bancomat in Lugano Geld ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse leidet weiterhin unter schwierigen Marktbedingungen.
  • Zum Wochenbeginn rutschten die Aktien der Grossbank erstmals auf unter drei Franken.
  • Ein Konkurs sei jedoch weit entfernt, sagt ein Experte.

Rote Zahlen, Abflüsse von Kundenvermögen und massive Kursrückgänge – die Credit Suisse leidet weiterhin stark unter schwierigen Marktbedingungen. Zum Wochenbeginn rutschten die Aktien der Grossbank unter die Marke von drei Franken ab. Heute Dienstag führen die Titel ihre Talfahrt fort – und notieren bei 2,894 Franken.

Angesichts der massiven Probleme hatte die Grossbank zwei Kapitalerhöhungen angekündigt, wovon eine bereits abgeschlossen ist. Am Markt wird befürchtet, dass diese jedoch nicht ausreichen werden. Welche Auswirkungen haben die jüngsten Entwicklungen somit auf die Kunden und die Credit Suisse selbst?

Haben Sie noch Vertrauen in die Credit Suisse?

«Für die Bank selbst ist der Kursverlust schlecht, denn er generiert weiterhin negative Schlagzeilen», sagt Peter V. Kunz, geschäftsführender Direktor am Institut für Wirtschaftsrecht der Uni Bern gegenüber Nau.ch. «Damit wird sie zur potenziellen Übernahmekandidatin.»

Aber: Auch wenn die Bank derzeit angeschlagen ist, stellt Kunz klar: «Wir sind weit weg von einem Konkurs. Die CS ist ‹too big to fail› und systemrelevant.» Man habe vor einigen Jahren spezielle Schutzmechanismen eingeführt. «Ein Konkurs würde das schweizerische Geschäft der CS nicht betreffen, weil ein Rettungsboot dafür geschaffen würde.»

«Credit Suisse ist systemrelevant»

«Für die Kundschaft ist der tiefe Kurs unproblematisch», beruhigt Kunz. Auch bei einem Konkurs seien die Kunden weitgehend geschützt. «Pro Bankkunde sind in jedem Fall 100'000 Franken durch den Staat gesichert», sagt Kunz weiter.

Bei einem Untergang der CS dürfte die Schweiz allerdings intervenieren und auch Vermögen über 100'000 Franken retten, ist er überzeugt.

Denn: Man könne es sich nicht erlauben, die CS untergehen zu lassen. «Ich glaube, dass die Eidgenossenschaft zugunsten der CS-Kunden reagieren würde. Das Geschäft der Bank ist systemrelevant», so der Experte.

Auch bei der UBS sei der Notfallplan zum Zug gekommen. In der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 stellte der Bund sechs Milliarden Franken an Finanzhilfen für die Bank zur Verfügung.

Er könne es nachvollziehen, wenn die Kursverluste bei einigen Kunden Verunsicherung auslösen. Aber: «Ich würde mich nicht zu stark beunruhigen lassen», sagt Kunz. «Sollte der Kurs weitere Verluste einfahren, bedroht dies den Privatkunden nicht.»

Anders wäre die Situation, wenn nochmals grosse Abschreibungen oder Rückstellungen getätigt werden müssten. «Das ist aber zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nicht absehbar.»

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