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Darüber zoffen sich Uber und die Unia

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Seit Jahren streiten sich Uber und die Gewerkschaft Unia. Der Taxi-Dienstleister hat bereits mehrere Male nachgegeben.

Uber
Uber kämpft mit den Behörden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Uber ist in der Schweiz in Zürich, Basel, Lausanne und Genf tätig.
  • Der Billig-Dienst «Uber Pop» wurde nach Kritik aufgegeben.
  • Laut Uber verdient ein Fahrer 21 Franken pro Stunde.

Seit letzter Woche ist der Streit um Uber um ein Kapitel reicher. Am Dienstag präsentierte die Gewerkschaft Unia eine neue Studie, welche das Geschäftsmodell des Taxi-Dienstleisters erneut in ein schlechtes Licht rückte.

Die Gewerkschaft spricht für Scheinselbständigkeit und Schwarzarbeit. Uber soll seinen Fahrern fast eine halbe Milliarde Franken schulden.

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Roman Künzler erklärt, was die Folgen sein können, wenn die Behörden Uber gewähren lassen. - Nau

Im Kern geht es um die Frage, ob Uber ein Arbeitgeber ist oder eine Vermittlungsplattform. Das Unternehmen sieht sich als Fahrtenvermittler. Dies erklärte Schweiz-Chef Steve Salom gestern der «NZZ am Sonntag» erneut.

Uber droht mit Rückzug

Er drohte: «Wenn tatsächlich alle Instanzen sagen: ihr seid ein Arbeitgeber und daneben gibt es keine Alternative, dann könnten wir hier nicht mehr operieren.» Faktisch wäre dies ein Rückzug.

Das Geschäftsmodell des US-Konzerns ist umstritten. Der Kanton Genf hat Uber Anfang November als Taxidienst eingestuft, Fahrer als Angestellte. Gleich sieht es die Suva und die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich.

Steve Salom Uber
Steve Salom ist Chef von Uber in der Schweiz. - Keystone

Zwar können Uber-Fahrer selbst entscheiden, ob sie fahren wollen oder nicht. Allerdings legt Uber die Preise fest. Für die Behörden ist dies der Hauptgrund, weshalb das Unternehmen als Arbeitgeber gilt.

Anstellung kein Thema

Der Konzern bekämpft dies, will bis vor Bundesgericht gehen. «Wir tun alles dafür, dass wir weiterhin in der Schweiz operieren können», so Salom. Nur eine Anstellung der Fahrer kommt nicht infrage.

Seit 2013 ist Uber in der Schweiz tätig. Seither kämpft das Unternehmen mit massivem Widerstand. Mehrere Male musste der Dienstleister nachgeben.

Uber
Erkennungsschild eines Uber-Fahrers - GETTY/AFP/Archiv

«Uber Pop», die Billig-Variante des Dienstes, wurde in der Schweiz 2017 eingestampft. Damit war es möglich, auch ohne Taxi-Lizenz Gäste zu befördern. Ein erster Erfolg für die Gewerkschaften.

Versicherung für Fahrer

Mitte 2019 gab der Konzern zudem bekannt, alle Fahrer kollektiv zu versichern. Wer in der Schweiz für den Dienst fährt, ist gegen Unfall, Dauerinvalidität und bei Tod durch Unfall versichert. Allerdings nur, wenn das Ereignis während einer Fahrt eintritt.

Gemäss dem Unternehmen verdient ein Fahrer pro Stunde im Schnitt 27 Franken. Hier abgezogen ist die Provision von 25 Prozent, welche der Konzern einsteckt. Zieht man die Amortisation des Fahrzeugs, Treibstoff und Versicherungskosten ab, bleiben dem Fahrer noch 21 Franken.

Nur: Gerechnet hat das Unternehmen mit einem Toyota Prius, einem besonders sparsamen Auto. Tatsächlich dürften bei vielen Fahrern unter dem Strich weniger Geld übrig bleiben.

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